Steiermark ebenfalls stark betroffen
„Mehr Schäden durch Fichtenborkenkäfer werden auch aus der Steiermark berichtet. Hier liegen die Schwerpunkte in der östlichen Obersteiermark und im Raum um Graz“, sagt Gernot Hoch, Forstschutzexperte des Bundesforschungszentrums für Wald (BFW). Verstreutes Auftreten von Käfernestern berge ein hohes Risiko für den Befall größerer Gebiete.
Intensive Windwürfe durch Stürme
Stürme im Sommer führten zu intensiven Windwürfen, wobei hier insbesondere Teile Nordtirols sowie der östliche Teil Kärntens betroffen waren. Die Aufarbeitung des Schadholzes ist mit Nachdruck angelaufen. Der Föhnsturm im Oktober sorgte für weitere Schäden in Österreich. Die Gefahr ist groß, dass sich im liegenden Holz die Buchdruckerpopulationen aufbauen und dies im nächsten oder übernächsten Jahr zu Stehendbefall führen könnte.
Günstige Entwicklungsbedingungen für die Käferbruten im Klimawandel
Nach einem sehr warmen und trockenen März, der teils schon für frühen Käferflug sorgte, brachte der April Abkühlung und Niederschläge. In einigen Landesteilen war die Wasserversorgung bis in den Sommer gut, und dies dürfte, wenngleich die Niederschläge häufig konzentriert waren, die Abwehrfähigkeit der Bäume unterstützt haben. Allerdings gab es auch Regionen, wo April und Mai trocken waren. Die Temperaturen waren insgesamt hoch, so dass die Brutentwicklung rasch ablaufen konnte. Wieder konnten sich heuer in weiten Landesteilen in den Tälern drei Generationen und bis in Höhen oberhalb 1000 m zwei Generationen entwickeln.
Der trockene und extrem warme Herbstanfang sorgt dafür, dass auch im Spätsommer angelegte Bruten der Buchdrucker vor der Winterruhe das kälteresistente Käferstadium erreichen werden.
Starker Stehendbefall im Sommer
Wieder kam es wie schon im letzten Jahr zu starkem Stehendbefall im Sommer. Viele Käfer werden in diesen spät befallenen Bäumen überwintern. „Es gilt, diese Bäume so rasch als möglich zu entfernen, um einen Ausflug nach dem Winter zu verhindern. Oft werden befallene Bäume derzeit noch grüne Kronen haben“, erläutert Peter Mayer, Leiter des BFW. Hier ist vor allem auf Zeichen für einen Befall zu achten, ob etwa Rinde bereits abgefallen ist und Spechte den Stamm schon bearbeitet haben. Besonders in Gebieten, wo die Borkenkäferschäden erst leicht erhöht sind, ist es wichtig, durch Entnahme befallener Bäume rechtzeitig gegenzusteuern, noch bevor es zu massivem Stehendbefall auf großer Fläche kommt.