Parlament der Kärntner Arbeitnehmer einstimmig: Energie- und Inflationskrise bekämpfen!

Kärnten -

In der Vollversammlung der Arbeiterkammer Kärnten wurden richtungsweisende Anträge und eine Resolution, die Maßnahmen zur Bekämpfung der Energie- und Inflationskrise beinhaltet, in Richtung Bund und Land verabschiedet.

Das Parlament der Arbeitnehmer – die AK-Vollversammlung – tagte am Donnerstag in der Arbeiterkammer Kärnten.

Das Parlament der Arbeitnehmer – die AK-Vollversammlung – tagte am Donnerstag in der Arbeiterkammer Kärnten. Als erster Redner sprach Landeshauptmann Peter Kaiser über die gute Zusammenarbeit zwischen Regierung und Sozialpartnern:

 

„In den um die Sozialpartner erweiterten regelmäßigen Regierungssitzungen werden gemeinsame Perspektiven für Kärnten eingeleitet. Sie sind ein wichtiges Puzzleteil einer vorbildlichen Arbeit in Kärnten“, so der Landeshauptmann.

Kärntens AK-Präsident Günther Goach (c) AK/Gernot Gleiss

Günther Goach, der bereits seit 20 Jahren als Kärntens AK-Präsident an der Spitze der Selbstverwaltung steht, hob zu Beginn seines Berichtes die positive Entwicklung des Kärntner Arbeitsmarktes hervor. 223.000 Arbeitnehmer stehen 15.657 Arbeitslosen gegenüber. Mit einer Arbeitslosenquote von 6,6 Prozent im Oktober, liegt Kärnten auf dem Wert des Jahres 1990. Goach verwies in diesem Zusammenhang auf die aktuelle AK-Konjunkturumfrage unter Betriebsräten, die die konjunkturelle Entwicklung gebremst sieht. „Die abschwächende Konjunktur schlägt aber noch nicht voll auf die Beschäftigung durch. Die Umfrage zeigt jedoch, dass sich der Fachkräftemangel verfestigt hat.“

Zentrales Thema war die Teuerungskrise 

Generell war die Teuerungskrise zentrales Thema der Vollversammlung, auch aufgrund der gemeinsam verabschiedeten Resolution: „Die Entlastungen der Bundesregierung reichen bei weitem nicht aus, um die massive Teuerung abzufedern“, so Goach und unterstrich: „Umfassend muss in den Bereichen Energie, Soziales, Wohnen, Arbeit und Bildung geholfen werden! Verteilungsgerechtigkeit steht im Fokus.“

Wirtschaftspolitik, die Hoffnung macht 

Markus Marterbauer, Leiter der Abteilung Wirtschaftswissenschaft und Statistik der AK Wien präsentierte in der Vollversammlung einen Auszug aus seinem Buch „Angst und Angstmacherei. Für eine Wirtschaftspolitik, die Hoffnung macht“. „Die derzeitigen Rahmenbedingungen sind ungünstig. Energie und Sprit braucht jeder, doch das untere Einkommensdrittel kann nicht auf Ersparnisse zurückgreifen“, so Marterbauer.

Vor der Teuerungswelle war die Armutsgefährdung bereits sehr hoch. Die Teuerungskrise führe jetzt in eine tiefe Armutsgefährdung und Armut führt zu Angst. „Die Wirtschaftspolitik verstärkt teilweise in ihrer Kommunikation diese Ängste, dahinter stecken rein ökonomische Interessen“, so Marterbauer und hob hervor: „Der Sozialstaat hingegen ist die beste Erfindung, um den Menschen Sicherheit zu geben und diese Ängste zu nehmen!“

AK-Vollversammlung (c) AK/Gernot Gleiss

Resolution und Anträge, die in der AK-Vollversammlung verabschiedet wurden:

  • Energie- und Inflationskrise bekämpfen
  • Anhebung der Leistung für Väter, die die Familienzeit (Papamonat) in Anspruch nehmen
  • Rehabilitation ist kein Computerspiel
  • Erhöhung des AK-Wohnbaudarlehens für Pelletheizungen und Photovoltaik-Anlagen und Einführung eines permanenten AK-Katastrophenhilfe-Darlehens
  • Indexanpassung Kilometergeld dringend nötig
  • Erhalt und Wiederbelebung des Flughafens Klagenfurt
  • Mutter-Kind-Pass retten
  • Steuerliche Anerkennung von ehrenamtlichen Tätigkeiten
  • Amtliches Kilometergeld sofort auf 60 Cent anheben
  • Anhebung der Steuerbegünstigung bei Überstunden
  • Gleicher Gehaltsbonus für alle im Behindertenbereich tätigen Arbeitnehmer:innen!
  • Sofortige Einbeziehung und Unterschrift des Betriebsrates bei Wiedereingliederungszeit