Tauerntunnelsperre: Scharfe Kritik von Schuschnig an ÖBB

Kärnten/Salzburg -

Seit Mitte November ist der Tauerntunnel zwischen Kärnten und Salzburg aufgrund von Sanierungsarbeiten gesperrt – mit massiven Folgen für die Pendlerinnen und Pendler sowie Urlauber in der Region, vor denen Wirtschafts- und Verkehrslandesrat Sebastian Schuschnig seit Monaten warnt. Wie heute medial bekannt wurde, weist nun auch der von der ÖBB eingerichtete Schienenersatzverkehr erhebliche Qualitätsmängel auf.

Verkehrslandesrat Schuschnig übt neuerlich scharfe Kritik an ÖBB: „Die Situation ist völlig untragbar!“

„Die Situation ist völlig untragbar. Was wir jetzt erleben, sind die Folgen einer dramatische Fehlplanung der ÖBB. Pendler, die täglich auf den Zug angewiesen sind, und Touristen, die nach Kärnten kommen wollen, werden nun völlig im Stich gelassen. Ich fordere umgehende Nachbesserungen für die Betroffenen, denn so kann es nicht weitergehen“, übt Schuschnig harsche Kritik. Kärnten und die Region haben seit Monaten vehement davor gewarnt, welche Auswirkungen die Sperre des Tauerntunnels habe. „Diese lange Sperre des Tunnels ist eine große Belastung für die Region. Wir haben uns massiv dafür ausgesprochen, dass die Sanierung anders organisiert werden muss. Wenn nun auch noch der Ersatzverkehr der ÖBB nicht funktioniert, ist es für die Region eine Zumutung.“

Durchgreifen erforderlich

Schuschnig nimmt auch die für den Fernverkehr zuständige Verkehrsministerin und Eigentümervertreterin der ÖBB, Leonore Gewessler, in die Pflicht: „Sie muss endlich ihrer Verantwortung nachkommen und umgehend durchgreifen, um dieses Chaos zu beenden. Aber wie so oft zeigt sie auch hier tausenden Kärntnern die kalte Schulter und geht auf Tauchstation“, kritisiert der Landesrat.

Umstieg auf andere Alternativen?

Nach dem Abzug der Railjets von der Südstrecke, immer wieder vorkommenden Kapazitätsproblemen bei den Zügen von Wien nach Kärnten und dem Blockieren mehrerer wichtiger Infrastrukturvorhaben  wie der Güterbahntrasse im Zentralraum oder dem Fernverkehrs-Halt in Kühndorf stelle sich für Schuschnig die Frage, ob die ÖBB langfristig überhaupt der richtige Partner für Kärnten seien. Für Jänner habe Schuschnig bereits ein Treffen mit der Westbahn vereinbart, um künftige Möglichkeiten zu besprechen. „Wir werden sehr genau darauf achten, welches Verkehrsunternehmen die Interessen von Kärnten ernst nimmt“, so Schuschnig abschließend.