Laut Polizeikreisen sind mittlerweile “mindestens neun” Todesopfer bestätigt. Der mutmaßliche Täter soll sich offenbar selbst getötet haben. Offizielle Stellen haben Todesfälle und Verletzte bisher nicht bestätigt.
Update 12:00 Uhr:
GRAZ. Ein schrecklicher Amoklauf erschütterte heute Vormittag das BORG Dreierschützengasse in Graz. Seit etwa 10 Uhr ist ein Großaufgebot der Polizei vor Ort. Laut ersten Berichten der Landespolizeidirektion Steiermark wurden in der Schule mehrere Schüsse abgegeben. Inzwischen ist von mindestens zehn Todesopfern die Rede. Wie inzwischen bekannt wurde, handelt es sich bei den Getöteten um acht Schülerinnen und Schüler, eine erwachsene Person sowie den mutmaßlichen Täter selbst, der sich nach der Tat offenbar in einer Schultoilette das Leben genommen hat. Es gibt 28 teils schwer verletzte Personen die in den Krankenhäusern betreut werden.
Täter war Ex-Schüler – Motiv möglicherweise Mobbing
Nach Informationen der Salzburger Nachrichten soll es sich beim Schützen um einen 22-jährigen ehemaligen Schüler der Schule handeln. Er habe in zwei Klassenräume einer 2. Klasse wild um sich geschossen – darunter jener, in dem er selbst unterrichtet wurde. Das Motiv ist bislang nicht offiziell bestätigt, jedoch soll der Täter sich laut unbestätigten Angaben als Mobbingopfer gesehen haben. Bei sich geführt haben soll er eine Pistole sowie eine Schrotflinte, beide Waffen habe er laut ersten Informationen legal besessen. Eine Bestätigung durch offizielle Stellen steht derzeit noch aus. Die Polizei hat das Gebäude mittlerweile gesichert, ein Sondereinsatzkommando war im Einsatz. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Die Identitäten der Opfer wurden bislang nicht veröffentlicht.
Hilfsangebote für Betroffene
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Rat auf Draht: für Kinder, Jugendliche und Bezugspersonen – rund um die Uhr erreichbar unter 147
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Telefonseelsorge: kostenfrei unter der Nummer 142
Update – Pressekonferenz 15 Uhr: Nationale Trauer
Bei einer aktuellen Pressekonferenz sprachen Bundeskanzler Andreas Stocker, Innenminister Gerhard Karner, Landeshauptmann Mario Kunasek sowie Polizeikommandant Gerald Ortner über die Tragödie. „Das grüne Herz weint. Österreich steht unter Schock“, so Landeshauptmann Kunasek. Bundeskanzler Stocker sprach von einer nationalen Tragödie und verkündete eine dreitägige Staatstrauer.
Ermittlungsstand: Täter war Einzeltäter
Laut Innenminister Karner handelt es sich um einen 21-jährigen österreichischen Staatsbürger aus dem Raum Graz-Umgebung. Er war ehemaliger Schüler des BORG Dreierschützengasse. Die genauen Hintergründe sind jedoch weiterhin Gegenstand intensiver Ermittlungen durch das Landeskriminalamt. Der Täter soll mit zwei legal besessenen Waffen – einer Pistole und einer Schrotflinte – agiert haben.
Die Opfer:
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Insgesamt zehn Tote (4 weiblich, 6 männlich) darunter auch der Täter
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Zwölf Verletzte, einige davon schwer
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Der Täter handelte laut Polizei allein
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Rund 300 Polizeikräfte standen im Einsatz