Zu lange Wartezeiten:

Corona-Testungen – Land Kärnten kündigt Vertrag mit Labor

Kärnten -
 

Derzeit kommt es im Zuge der Corona-Testungen immer wieder zu längeren Wartezeiten. Betroffene berichteten teilweise, dass sie über eine Woche auf ein Ergebnis warten mussten. Das Land Kärnten erklärt nun, warum es den Testungen aktuell länger dauert.


„Der Hauptgrund, warum die Laboranalyse von Tests aktuell manchmal eine Woche und länger dauert, ist, dass Kärnten dies bei einem Institut in einem anderen Bundesland machen lässt und dieses säumig ist“, heißt es seitens des Landes. Der Vertrag mit diesem Institut wurde bereits gekündigt und in Kürze wird ein anderes die Auswertung für Kärnten übernehmen. Wichtig sei es, dass man sich, auch wenn eine Testauswertung länger dauert, unbedingt an alle Vorgaben und Einschränkungen hält.

Verzögerung wegen großer Datenmengen

Auf Grund der großen Datenmengen der letzten Tage kommt es im Bereich des Epidemiologische Meldesystems (EMS) zu großen Verzögerungen. Bezirksverwaltungsbehörden warten bis zu zwei Tage auf die Auswertung von Testungen. Das EMS ist eine gemeinsame Datenbank aller österreichischen Bezirksverwaltungsbehörden (BVB), aller Landessanitätsdirektionen, des Gesundheitsministeriums sowie der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES).

Prioritätenliste bei Contact Tracing

In Zusammenhang mit der behördlichen Vorgangsweise bei der Kontaktpersonennachverfolgung wurde vom Gesundheitsministerium ein Leitfaden herausgegeben. Dieser ist auch auf der Website des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (www.sozialministerium.at) abrufbar. Es soll nach einer Prioritätenliste vorgegangen werden.

Priorität 1 beinhaltet hospitalisierte Patienten, Gesundheits- und Pflegepersonal, Personen von Einsatzorganisationen und anderen kritischen Infrastrukturen, Personen, die in Umgebung vieler Menschen arbeiten, leben oder regelmäßig entsprechende Institutionen besuchen, Personen, die regelmäßig an größeren Veranstaltungen teilnehmen, Personen, die im Haushalt mit Menschen mit einem hohen Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf leben oder diese pflegen. Priorität 2 beinhaltet Personen, die älter als 65 Jahre sind, Personen mit hohem Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf und Schwangere. In der Priorität 3 sind alle symptomatischen Kontaktpersonen, die nicht in die obigen Kategorien fallen und in der Priorität 5 sind alle asymptomatischen Kontaktpersonen, die nicht in die obigen Kategorien fallen. In Kärnten ist es derzeit noch nicht notwendig, diese Kategorisierung anzuwenden.

Über 200 Personen im Einsatz

In Kärnten sind derzeit mehr als 200 Personen im Contact Tracing im Einsatz. Das sind Menschen aus den Gesundheitsämtern, eingeschulte Langzeitarbeitslose, Epidemieärztinnen und –ärzten sowie Soldatinnen und Soldaten. Es soll zu einer weiteren Aufstockung über freie Dienstverträge kommen. Das Rote Kreuz arbeitet derzeit mit acht stationären Teststraßen und vier Mobilen Teams. Noch vor einem halben Jahr konnten nur 100 Tests täglich gemacht werden, aktuell sind es rund 1.000 Tests und diese Kapazität wird ständig aufgestockt. Zudem kommen in Kürze auch die Antigentests zum Einsatz.

Verdachtsfälle werden mittlerweile schon bei 1450 oder den Hausärzten darauf hingewiesen, sich bis zum Vorliegen des Laborergebnisses verkehrszubeschränken bzw. auch eine Liste der Kontaktpersonen zu erstellen, um dann der Behörde das Contact Tracing zu erleichtern.

Krankenhauskapazitäten reichen aus

Aktuell reichen die Kapazitäten in Kärnten. Es sind fünf Krankenhäuser in Stufe 1 – von insgesamt drei Eskalations-Stufen. Drei Krankenhäuser befinden sich in Stufe 2. Akute Fälle werden weiter behandelt. Elektive Eingriffe können verschoben werden.