Internationale Zusammenarbeit für eine durchlässige Landschaft

Drei Länder, drei Systeme – ein Lebensraum

Bled, Slowenien -

Über den Rückgang der Artenvielfalt und der Lebensräume wird immer wieder in diversen Medien berichtet. Verbauung, Lebensraumverlust, geänderte Landnutzungen sind Gründe dafür. Umso wichtiger ist die Vernetzung bestehender Schutzgebiete durch sogenannte „ökologischer Korridore“, damit Tier- und Pflanzenarten erhalten bleiben.


Workshop 

Bei einem Workshop im Zuge des Interreg Projekts Plan To Connect am 4. April 2024 in Bled kamen Vertreter/innen aus Slowenien, Österreich und Italien zusammen, um den Verlauf ökologischer Korridore abzustimmen und deren mögliche Absicherung zu diskutieren.

Grenzübergreifende Zusammenarbeit für den Schutz der einzigartigen Tierwelt

Die „Direktoren“ der grenznahen Schutzgebiete Tit Potočnik (Triglav Nationalpark und UNESCO Biosphärenpark), Stefano Santi (Naturpark Prealpe Giulie und UNESCO Biosphärenpark) und Robert Heuberger (Naturpark Dobratsch) betonten in ihrer Begrüßungsrede die Bedeutung der grenzübergreifenden Zusammenarbeit in Zeiten dynamischer Raumentwicklung. Um die einzigartige Tierwelt der Alpen langfristig zu erhalten und den genetischen Austausch der Populationen mit den Nachbarregionen zu
gewährleisten, muss eine Verinselung der Schutzgebiete verhindert werden.

Umsetzung ökologischer Korridore in bedeutenden Alpenregionen

Die im Interregprojekt Plan to Connect alpenweit modellierten ökologischen Korridore sollen in zwei besonders bedeutenden und artenreichen Pilotregionen umgesetzt werden indem sie Eingang in die Raumplanung finden. Diese Pilotregionen umfassen einerseits das Dreiländereck (SI,IT,A) um den UNESCO Biosphärenpark Julische Alpen und Julische Voralpen und andererseits die statistische Region Goriška in Slowenien. Dazu werden zahlreiche Stakeholder eingebunden. Die Projektpartner UIRS (Slowenisches Institut für Raumplanung in Ljublana) und E.C.O. – Institut für Ökologie (Klagenfurt) führten durch den Workshop, bei dem die Korridore vorgestellt und von den anwesenden Expert/innen ergänzt wurden.

Internationale Diskussion und lokale Identifizierung

Instrumente für die mögliche institutionelle Einbindung wurden in Gruppen diskutiert und
international verglichen. Die geladenen Vertreter/innen aus Wissenschaft, Verwaltung und
Planungsbüros aus den Bereichen Naturschutz, Raumplanung, Forst und Wildökologie sowie
Wasserwirtschaft identifizierten zusätzliche lokal bedeutende Korridore und mögliche
Barrieren.

(c) Naturpark Dobratsch/ECO Institut für Ökologie

„Grüne und Blaue Infrastruktur“ – Naturräume für Mensch und Tier erhalten

„Die Durchlässigkeit der Landschaft ist nicht nur für die Tierwelt bedeutend, auch für die
Menschen leistet die sogenannte „Grüne und Blaue Infrastruktur“ wichtige Dienste: Grün-
und Freiräume müssen als Basis für die land- und forstwirtschaftliche Produktion, Jagd und
Fischerei, zur Luftreinigung, dem Wasserrückhalt, dem Klimaschutz und nicht zuletzt für die
Erholung und Regeneration erhalten bleiben, und das möglichst vernetzt“ betont Robert
Heuberger vom Naturpark Dobratsch. Bei einem regionalen Workshop im Juni 2024 in
Kärnten sollen die nächsten Schritte besprochen werden.