Jeder Siebente Geisterfahrer war in der Region Villach unterwegs

Großraum Villach ist “Geisterfahrer-Hotspot”

Kärnten/Österreich -

Anstieg von 14 Prozent: 444 Geisterfahrer wurden 2023 im Ö3-Verkehrsservice gemeldet. Als “Geisterfahrer-Hotspot” gilt erneut der Großraum Villach.


Statistik 2023

2023 wurden bei Geisterfahrerunfällen zwei Menschen getötet, acht Personen wurden schwer und 15 leicht. Insgesamt ereigneten sich 14 Unfälle, an denen Geisterfahrer beteiligt waren – also doppelt so viele wie im Vorjahr. Das zeigt eine Statistik des Ö3-Verkehrsservice. Im Bundesländerranking führt das fünfte Jahr in Folge Niederösterreich, gefolgt von Kärnten, das erstmals die Steiermark überholte. Die Südautobahn (A2) bleibt dabei die Autobahn mit den meisten Geisterfahrern, gefolgt von der Westautobahn (A1) und der Tauernautobahn (A10).

Meisten Meldungen vom „Wörtherseeabschnitt“ 

Der „Wörtherseeabschnitt“ in Kärnten auf der A2 zwischen Klagenfurt und Villach ist das Autobahnteilstück mit den meisten Meldungen. Hier gab es im Vorjahr 23 Geisterfahrer. Unter anderem ereignet sich hier ein tödlicher Geisterfahrer-Unfall auf der A2 bei Krumpendorf. Eine 48-jährige, schwer alkoholisierte Geisterfahrerin prallte am 26. Jänner 2023 mit ihrem Wagen gegen einen LKW. Die Frau verstarb. Die Südautobahn war zweieinhalb Stunden gesperrt.

Geisterfahrer-Hotspot

Als „Geisterfahrer-Hotspot“ gilt erneut der Großraum Villach. 14 Prozent – also jeder Siebente aller Geisterfahrer in Österreich – war in der Region Villach unterwegs. Hier wurden auf der A2, der A10, der A11 und am Knoten Villach in Summe 62 Geisterfahrer gezählt. In der Steiermark gab es vor allem auf der S6 im steirischen Abschnitt und auf der A9 zwischen Graz-Webling und Spielfeld deutliche Zuwächse. Hauptgründe für Geisterfahrten seien laut der Ö3-Statistik Alkohol- und Drogeneinfluss, aber auch Überforderung und Ablenkung. Laut Verkehrspsychologen dürfte vermehrt Unkonzentriertheit durch psychische Probleme aufgrund persönlicher und globaler Krisen eine Rolle spielen.

Wann sind Geisterfahrer unterwegs?

Der stärkste Geisterfahrer-Monat im Jahr 2023 war übrigens der November mit 49 Meldungen, gefolgt vom Dezember mit 47 Meldungen. Somit gilt das Jahresende als stärkste „Geisterfahrerzeit“ des Jahres. Im Februar wurden mit 30 Geisterfahrern die wenigsten gezählt, wissen die Verkehrsexperten. Auch 2023 waren an den Wochenenden mehr Geisterfahrer unterwegs als an Werktagen. Der Wochentag mit den meisten Geisterfahrern ist der Samstag. Im Tagesverlauf seien die Geisterfahrer 2023 mehrheitlich am frühen Abend zwischen 18 und 21 Uhr unterwegs gewesen. Das geringste Risiko einem Geisterfahrer zu begegnen besteht in den Morgenstunden.

Ranking: Wo sind die meisten Geisterfahrer unterwegs?

Das Ranking nach absoluten Zahlen (in Klammer der Vorjahresrang):

  • 1. Niederösterreich: 93 Meldungen (-3 Prozent; 2022: 96)
  • 2. Kärnten: 86 Meldungen (+21 Prozent; 2022: 71)
  • 3. Steiermark: 83 Meldungen (+15 Prozent; 2022: 72)
  • 4. Oberösterreich: 59 Meldungen (+55 Prozent; 2022: 38)
  • 5. Tirol: 42 Meldungen (-7 Prozent; 2022: 45)
  • 6. Salzburg: 31 Meldungen (+19 Prozent; 2022: 26)
  • 7. Vorarlberg: 20 Meldungen (+43 Prozent; 2022: 14)
  • 8. Burgenland: 16 Meldungen (-24 Prozent; 2022: 21)
  • 9. Wien: 14 Meldungen (+100 Prozent; 2022: 7)