Tempolimits reduzieren schwere Verkehrsunfälle
Mit mehr Verkehrsberuhigung und mehr Tempo 30 statt 50 im Ortsgebiet sowie Tempolimit 80 statt 100 auf Freilandstraßen kann die Zahl schwerer Verkehrsunfälle deutlich reduziert werden, betont der VCÖ.
Verkehrstote im 1. Quartal um fast ein Drittel zurückgegangen
Österreichweit ist die Zahl der Verkehrstoten heuer im 1. Quartal um fast ein Drittel auf 53 und damit den zweitniedrigsten Wert im 21. Jahrhundert zurückgegangen, berichtet der VCÖ. In Kärnten waren vier Verkehrstote zu beklagen, in den ersten drei Monaten des Vorjahres waren es fünf und im Jahr davor sechs. Aber im 1. Quartal 2019 war die Zahl der Todesopfer mit zwei niedriger, ebenso im 1. Quartal der Jahre 2021 und 2017 mit jeweils drei. Zusätzlich wurden in Kärnten rund 400 Menschen bei Verkehrsunfällen in den ersten drei Monaten verletzt.
2. Quartal meist durch mehr Verkehrsunfälle geprägt
Mit dem 2. Quartal steht nun eine Zeit bevor, in der es in der Vergangenheit deutlich mehr Verkehrsunfälle gab als im 1. Quartal, macht der VCÖ aufmerksam. So gab es im Vorjahr im von April bis Juni doppelt so viele Verkehrsunfälle wie von Jänner bis März und auch doppelt so viele Verletzte und um 80 Prozent mehr Verkehrstote.
Schwere Unfälle auf Freilandstraßen
Vor allem auf den Freilandstraßen kommt es zu vielen schweren Unfällen. Mit mehr Tempo 80 statt 100 auf Freilandstraßen kann die Zahl der schweren Verkehrsunfälle reduziert und Menschenleben gerettet werden. “Es ist ein physikalisches Gesetz, dass mit dem Tempo der Anhalteweg zunimmt und damit das Unfallrisiko und bei einem Unfall das Risiko von Verletzungen steigt. Auch die Folgen von Fehlverhalten wie Ablenkung und Unachtsamkeit sind bei höherer Geschwindigkeit fataler. Niedrigeres Tempo bringt mehr Verkehrssicherheit”, erinnert VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky.
Tempo 30 statt 50
Im Ortsgebiet sind Verkehrsberuhigung und Tempo 30 statt 50 wirksame Maßnahmen, um die Zahl schwerer Verkehrsunfälle zu reduzieren. Wie wirksam Tempo 30 im Ortsgebiet ist, zeigt die Erfahrung in den Städten, wo dies großflächig umgesetzt wurde. Zuletzt wurde beispielsweis die Evaluierung von Lyon in Frankreich nach zwei Jahre Tempo 30 auf 80 Prozent des Straßennetzes veröffentlicht: Die Zahl der Verkehrsunfälle mit schwer oder tödlich Verletzten ging um 39 Prozent zurück.
“Don’t Phone & Drive” / “Don’t Drink & drive”
Eine wichtige Rolle in der Verkehrssicherheit spielt auch das eigene Fahrverhalten. Aufmerksam und rücksichtsvoll fahren, keine riskanten Überholmanöver machen sowie das Motto Gleiten statt Rasen beherzigen, ebenso “Don’t Phone & Drive” und “Don’t Drink & drive” reduzieren sowohl das eigene als auch das Unfallrisiko für die anderen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer.
Sammeltaxis & Discobusse
Da der Öffentliche Verkehr deutlich sicherer ist als der Pkw, sind auch mehr Bahn- und Busverbindungen eine wichtige Maßnahme, um die Zahl der Unfälle zu reduzieren. Neben dem Linienverkehr können Anrufsammeltaxis und Discobusse viele schwere Unfälle von Jugendlichen und jungen Erwachsenen verhindern.
Statistik
Im 1. Quartal gab es in Kärnten vier Verkehrstote (Anzahl Verkehrstote in Kärnten, jeweils 1. Jänner bis 31. März)
1. Quartal 2024: 4 Verkehrstote (vorläufige Daten)
1. Quartal 2023: 5 Verkehrstote (endgültige Daten)
1. Quartal 2022: 6 Verkehrstote
1. Quartal 2021: 3 Verkehrstote
1. Quartal 2020: 5 Verkehrstote
1. Quartal 2019: 2 Verkehrstote
1.Quartal 2018: 6 Verkehrstote
1.Quartal 2017: 3 Verkehrstote
Quelle: Statistik Austria (2017-2023), VCÖ 2024