Studie der Nationalbank

“Millionärs­steuer” gefor­dert: AK kritisiert große Vermögens­schieflage

Kärnten -

Bereits 2020 habe die AK in der Studie “Vermögenskonzentration in Österreich” darauf hingewiesen, dass das Problem der Ungleichheit unterschätzt wird, gibt man in einer Presseaussendung Bescheid. Die aktuelle Studie der Österreichischen Nationalbank kommt nun zu ähnlichen Ergebnissen.


Die vermögensärmere Hälfte der Bevölkerung bewegt sich beim Anteil am gesamten privaten Nettovermögen zwischen -1,4 Prozent (Schulden) und +2,5 Prozent. Hier sind also kaum Ersparnisse oder Vermögen vorhanden. Die reichsten zehn Prozent besitzen laut der Studie allerdings deutlich mehr als die Hälfte des Vermögens (zwischen 59,9 und 72,1 Prozent). Auch jener Koeffizient, der die Vermögensverteilung in einer Gesellschaft darstellt und misst, zeigt deutlich, dass die Vermögensschieflage in Österreich “alarmierende Ausmaße” angenommen hat, so die AK.

“Müssen endlich gegensteuern”

“Die stark zunehmende ungleiche Vermögensverteilung bewirkt eine Reihe von gesellschaftspolitischen Problemen. Dazu gehört eine zunehmende Abkopplung der oberen zehn Prozent vom Rest der Gesellschaft, wodurch eine Zwei-Klassen-Gesellschaft entsteht”, weiß die Arbeiterkammer. Ebenfalls problematisch sei, dass wohlhabende Haushalte nur begrenzt das Geld für Konsum ausgeben können. Viel Geld werde daher für Spekulationen am Finanzmarkt verwendet, was wiederum die Immobilienpreise steigen lasse, meint AK-Präsident Andreas Stangl. “Wir müssen deshalb endlich gegensteuern. Dazu gehört auch eine Vermögenssteuer.”

Breite Verteilung des Vermögens würde Konsum ankurbeln

Eine breite Verteilung von Einkommen und Vermögen würde den Konsum ankurbeln, was einen positiven gesamtwirtschaftlichen Effekt hätte, weshalb Stangl einige Dinge fordert. Neben einer Vermögenssteuer (Millionärssteuer) stehe nämlich auch fest, “dass es eine Steuerentlastung bei der Arbeit und höhere Beiträge aus Vermögen braucht”.