Schutz der Bevölkerung
Seit heute 9 Uhr wird beispielsweise der mobile Hochwasserschutz bei Poppichl in der Gemeinde Maria Saal aufgebaut. „Wir sind zum Schutz der Bevölkerung in ständigem Austausch mit allen relevanten Expertinnen und Experten. Zusammenarbeit und Informationskette funktionieren bestens und wir sind jedenfalls gut gerüstet“, betonen Kaiser und Fellner.
Tiefdrucksystem „Emir“
Das Tiefdrucksystem „Emir“ bringt heute am Nachmittag von Südwesten her erste stärkere Regenfälle. Im Laufe der Nacht wird laut Andreas Mannsberger von der Geosphere Austria der Niederschlag intensiver. Dabei sollte es die ganze Nacht durchregnen. Erwartet werden im Oberen Drautal, im Gailtal und im Bereich der Karawanken 95 – 110 mm, in den Hohe Tauern und in Mittelkärnten 80 mm und im oberen Gurktal und in Unterkärnten 50 bis 60 mm. In Kammlagen können durchaus noch höhere Niederschlagsmengen auftreten. Die Schneefallgrenze fällt in den hohen Tauern rascher ab, nicht jedoch in den Karnischen Alpen und Karawanken.
Schwerpunkt im oberen Gailtal
Der Schwerpunkt liegt im oberen Gailtal. Für das Klagenfurter Becken und das Lavanttal sind sich die Prognosemodelle noch uneinig – Schauerzellen könnten durchaus auch hier größere Niederschlagsmengen bringen. Hinzu kommt Sturm – auf den Bergen schon am Nachmittag – der mit Windspitzen von rund 100 km/h vor allem im Bereich der Karawanken auch in den Tallagen durchfegen wird. Beruhigung ist morgen am späteren Nachmittag zu erwarten. Das nächste Tief erreicht uns schon von Samstag auf Sonntag. Die Regenfälle sollten aber wesentlich geringer ausfallen als heute Nacht.
Prognosen
An der Oberen Gail werden laut dem Hydrographischen Dienst des Landes Kärnten Hochwässer über HQ10, bis hin zu HQ30, an der unteren Gail und an Karawankenbächen bis HQ10, an der Oberen Drau, Möll, Lieser, Gurk, Glan und Lavant bis HQ5, möglicherweise auch etwas über HQ5 erwartet. An der Drau in Lavamünd Grenze werden 1700 m3/s (+- 250 m3/s) erwartet. An den Seen werden 1-5 und 5-10 jährliche Wasserstände prognostiziert. Auch die Grundwasserstände werden weiter ansteigen.
Nachbarn auf die Gefahr aufmerksam machen
Bei der berechneten Abflussmengen an der Drau ist mit keinen gröberen Überflutungen in Kärnten zu rechnen. „Wir haben jetzt aber alle relevanten Stellen in Slowenien gewarnt um auch unsere Nachbarn auf die Gefahr aufmerksam zu machen“, sagen Kaiser und Fellner. Kontakt wurde einerseits über das Polizeikooperationszentrum, die Leitstelle in Ljubiljana, über den hydrologischen Dienst Sloweniens und den slowenischen Zivilschutzverband, andererseits auch über einen persönlichen Kontakt zum Bürgermeister von Dravograd aufgenommen.