Verlängerung der Kurzarbeit unbedingt nötig

Kärnten -

LHStv.in Schaunig: Gewisse Branchen werden länger als sechs Monate gebremst arbeiten – Ohne Verlängerung der Covid-Kurzarbeit droht noch höhere Arbeitslosigkeit – Abwicklung für Betriebe muss unbürokratischer werden – AMS braucht personelle Aufstockung.

Amtsgebäude der Kärntner Landesregierung

Ihre Forderung nach Verlängerung der Covid-Kurzarbeit erneuert heute, Donnerstag, Kärntens Arbeitsmarktreferentin LHStv.in Gaby Schaunig eindringlich: „Für bestimmte Branchen – insbesondere die Hotellerie, das Gastgewerbe, Reisebüros oder Busunternehmen – ist eine Verlängerung unabdingbar. Ansonsten droht den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Arbeitslosigkeit.“

Noch lange kein „business as usual“

Eine Rückkehr zu „business as usual“ werde es noch lange nicht geben. „Aufgrund der Verhaltensregeln und Reisebeschränkungen wird eine Vielzahl von Unternehmen nur eingeschränkt hochfahren und auch in den kommenden Monaten ihrer Geschäftstätigkeit nicht in vollem Umfang nachgehen können. Die Kurzarbeit bewahrt nicht nur die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Arbeitslosigkeit, sie ermöglicht es den Unternehmerinnen und Unternehmern auch, ihre Stammbelegschaft zu halten“, so Schaunig.

Das Instrument der Kurzarbeit sei generell eine sinnvolle und wichtige Maßnahme der Bundesregierung, allerdings sei es notwendig, die Abläufe zu verbessern. „Die rückwirkende Auszahlung ist für viele Betriebe eine große Belastung, da die Vorfinanzierung durch die Banken leider nicht immer unbürokratisch möglich ist – und dies ausgerechnet in einer Phase, in der durch Umsatzrückgänge die Liquiditätsdecke ohnehin sehr dünn ist“, kritisiert Schaunig. Hier brauche es dringend eine unbürokratische Lösung, etwa eine Akkontierung für die Unternehmen.

Für personelle Stärkung des AMS


Zudem spricht sich die Arbeitsmarktreferentin für eine personelle Stärkung des Arbeitsmarktservice aus: „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des AMS leisten derzeit mit der Abwicklung der Kurzarbeit und Betreuung der vielen neuen arbeitslosen Menschen wirklich Unglaubliches. Mit dem Bearbeiten der zahlreichen arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, die nun aufgesetzt werden müssen, wird die Belastung der AMS-Mitarbeiterinnen und –Mitarbeiter noch einmal ansteigen. Das ist mit dem aktuellen Personalstand nicht zu bewerkstelligen“, appelliert Schaunig an den Bund, das AMS-Budget entsprechend zu erhöhen.

Einmal mehr spricht sich die Landeshauptmannstellvertreterin für eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes aus. „Menschen verlieren unverschuldet ihre Jobs. Viele werden in der derzeitigen Situation keinen raschen Wiedereinstieg schaffen. Die Nettoersatzrate von 55 Prozent ist angesichts dessen viel zu niedrig. Das durchschnittliche Arbeitslosengeld lag 2018 bei rund 960 Euro monatlich, das ist deutlich unter der Armutsgrenze.“