Das Ergebnis ist es zwar noch ausständig, aber aufgrund der Kehlbisse ist es ziemlich klar, dass es sich um einen Wolf handelt”. Eine Wanderin soll sogar zwei Wölfe gesichtet haben. Nun wird die Situation beobachtet: “Entweder die Wölfe ziehen weiter oder man muss über einen Abtrieb reden. Wir werden sehen”, so Kirnbauer.
“Kommen die Wölfe, gehen die Bauernfamilien”
Die Ausbreitung des Wolfes stellt die Land- und Forstwirtschaft, aber insbesondere die Alm- und Weidewirtschaft vor große Herausforderungen. In den vergangenen Tagen kam es auch rund um die Kirchbacher-Wipfelalm im Gailtal zu
Wolfrissen. “Der hohe Tierschutzstandard in Kärnten muss auch für unser Alm- und Weidevieh gelten. Deshalb können wir nicht hinnehmen, dass Großraubtiere beliebig Tiere reißen, schwer verletzen und verschrecken.
Wir brauchen Möglichkeiten, um unsere Tiere gegen Wolfsangriffe zu schützen”, erklärt Siegfried Huber, Präsident der Landwirtschaftskammer. Für ihn sei der Herdenschutz im alpinen Gelände keine Lösung ist. “Die weitläufige Einzäunung kleiner Herden bedeutet nicht nur massiven Arbeitsaufwand und hohe Kosten, sie passt auch nicht ins Tourismusland Kärnten”, meint er. Man arbeite derzeit an einer rechtlich machbaren Lösung. Das Ziel sei die Ausweisung von kärntenweiten Weideschutzgebieten, in denen der Wolf keinen Platz hat und in denen eine einfache und unbürokratische Entnahme möglich ist.
FPÖ fordert “aktives Wolfsmanagement”
„Wie auch der jüngste Vorfall am vergangenen Wochenende zeigt, sehen wir uns jedes Jahr dergleichen Thematik und Problematik gegenüber. Doch anstatt, dass die Regierung endlich etwas unternimmt, ein aktives Wolfsmanagement in Österreich einrichtet und den Schutzstatus von Wölfen herabsetzt, um unsere heimischen Almwirtschaften zu sichern, schauen ÖVP und Grüne tatenlos zu, wie jährlich hunderte Nutztiere gerissen werden“, kritisiert FPÖ-Landesparteiobmann Erwin Angerer.
“Bauern müssen jedes Jahr aufs Neue bangen”
„Wir brauchen ein ‚aktives Wolfsmanagement‘ und eine österreichweite ‚Wolfsverordnung‘. Es kann nicht sein, dass der Schutzstatus von Wölfen derart hoch angesetzt ist, während unsere traditionelle Berglandwirtschaft in ihrer bisherigen Form nicht mehr möglich ist und auch die Sicherheit der Bevölkerung in wolfsnahen Siedlungsgebieten nicht mehr garantiert werden kann“, zeigte sich Angerer überzeugt.
„Der Wolf ist in Österreich keine gefährdete Tierart mehr, steht aber weiter unter Schutz, während ihm die Nutztiere auf den Almen schutzlos ausgeliefert sind. Unsere Bauern müssen jedes Jahr aufs Neue um ihre Tiere bangen und unzählige Verluste hinnehmen, ohne dass die Regierung bereit ist, ihre Probleme ernst zu nehmen. Im Nationalrat setzt sich die FPÖ schon lange für eine Änderung der FFH-Richtlinie zur Sicherung der heimischen Almwirtschaft ein. Bislang haben sich die Regierungsparteien aber immer quergestellt“, betonte Angerer.