Nachdem im 1. Quartal des Vorjahres zwei Menschen bei Verkehrsunfällen in Kärnten getötet wurden, stieg die Zahl der Verkehrstoten heuer auf vier. Auch österreichweit ist die Verkehrsunfallbilanz schlecht. Bereits 70 Menschen kamen heuer in Österreich bei Verkehrsunfällen ums Leben, mehrere tausend wurden verletzt, informiert der VCÖ. Die Hauptunfallursachen sind seit Jahren gleich: Unachtsamkeit und Ablenkung sowie „nicht angepasste Geschwindigkeit“, was nichts anderes bedeutet, als dass der Unfalllenker mit einem für die Verkehrssituation zu hohem Tempo unterwegs war.
Österreich sehr weit von Verkehrssicherheitszielen entfernt
Im Jahr 2020 soll die Zahl der Verkehrstoten auf unter 312 sinken. „Dieses Ziel ist nur erreichbar, wenn auf Bundesebene deutlich stärker als bisher gegen die Hauptursachen der tödlichen Unfälle vorgegangen wird“, stellt VCÖ-Sprecher Christian Gratzer fest.
VCÖ weist auf die Schweiz hin
Österreich hat nur geringfügig mehr Einwohnerinnen und Einwohner als die Schweiz, aber fast doppelt so viele Verkehrstote. In der Schweiz gibt es in den Städten sehr viel Verkehrsberuhigung, auf Freilandstraßen gilt Tempolimit 80 und auf Autobahnen Tempolimit 120. Und im Unterschied zu Österreich ist die Toleranzgrenze beim Überschreiten von Tempolimits sehr gering. Auch in Österreich ist das Bewusstsein zu schärfen, sowohl dass Tempolimits einzuhalten sind, als auch dass Tempolimits keine Mindestgeschwindigkeit, sondern eine Höchstgrenze sind. Da die Spitäler in den kommenden Wochen alle Kapazitäten für COVID-19 Patientinnen und Patienten benötigen, sollten Motorradfahrer ihren Auftakt in die Motorradsaison verschieben. Das Unfallrisiko beim Motorradfahren ist sehr hoch. Obwohl die Motorradsaison relativ kurz ist, ist die Zahl der schwer Verletzten und der Todesopfer sehr hoch. Allein im Vorjahr kamen 78 Motorradfahrer bei Verkehrsunfällen ums Leben.
- Der “VCÖ – Mobilität mit Zukunft” ist eine auf Mobilität und Transport spezialisierte, gemeinwohlorientierte Organisation. Ziel des VCÖ ist ein ökologisch verträgliches, ökonomisch effizientes und sozial gerechtes Verkehrssystem. Die Sichtweise des VCÖ ist global orientiert, themenübergreifend und berücksichtigt die Interessen zukünftiger Generationen.