Zwischenbilanz auf dem Weg zur „Normalität“

Kärnten -

LStv.in Prettner: Siebenter Tag in Kärnten ohne Neuinfizierung – Kabeg rechnet mit Minus von 38 Millionen Euro – Kärnten hat bis dato 800.000 Masken und 600 Liter Desinfektionsmittel verteilt – „Run“ auf HIBL-Topf.


„Die aktuellen Fallzahlen geben Anlass zum Optimismus und zur Freude: Kärnten verzeichnet den siebenten Tag in Folge ohne neuen Corona-Fall. Das bedeutet als Zwischenbilanz Folgendes: Seit Ausbruch der Pandemie registrierte Kärnten 410 Fälle, 383 sind zwischenzeitlich genesen, leider verstarben 13 Personen, fünf Erkrankte befinden sich aktuell im Spital, zwei davon auf der Intensivstation. Trotz der durchaus erfreulichen Zahlen sind weiterhin Vorsicht und Wachsamkeit geboten“, appellierte Gesundheitsreferentin LHStv.in Beate Prettner heute, Dienstag, im Rahmen einer Pressekonferenz. In den Kärntner Krankenhäusern stehen daher weiterhin 90 Intensivbetten zur Verfügung, zudem 718 Stationärbetten und für den schlimmsten Fall der Fälle 391 Betreuungsbetten außerhalb von Krankenanstalten.

Seit Beginn der Coronakrise habe Kärnten laufend Schutzausrüstungen an Einrichtungen des Gesundheits- und Pflegewesens ausgegeben. „Das passiert selbstverständlich auch weiterhin“, so Prettner. Nach derzeitigem Stand wurden in Summe rund 100.000 FFP-Masken, 700.000 OP- und NMS-Masken, ca. 600.000 Untersuchungs- und OP-Handschuhe sowie 400 Schutzanzüge und rund 600 Liter Desinfektionsmittel verteilt. „Schutzausrüstungen, Hygienemaßnahmen und Abstandhalten sind die ersten drei Gebote im Kampf gegen das Virus“, sagte die Gesundheitsreferentin.

Spittäler werden hochgefahren

Wie Prettner informierte, würden seit Tagen die Spitäler schrittweise Richtung Normalbetrieb hochgefahren, im Klinikum Klagenfurt beispielsweise stehe man mittlerweile wieder bei 80 Prozent der Patientenversorgung. „Die Corona-Wochen haben auch die Krankenanstalten nicht vor finanziellen Einbußen verschont: So stehen auf der einen Seite knapp neun Millionen Euro Mehrausgaben zu Buche, auf der anderen Seite ist von einem Einnahmeentfall von rund 29 Millionen Euro auszugehen. In Summe sprechen wir von einem Minus von rund 38 Millionen Euro“, so Prettner.

Doch nicht nur Krankenanstalten und Betriebe kämpfen mit wirtschaftlichen Folgen, auch im privaten Bereich werden immer mehr Menschen in die Armutsgefährdung gedrängt. „Ein Richtwert ist die HIBL, die Hilfe in besonderen Lebenslage“, erklärte Prettner. „Ist im März die Zahl der Antragsteller noch weitgehend konstant geblieben, ist sie im April nahezu explodiert: Sie hat sich fast verdreifacht“, so Prettner. „115 Anträge wurden im April 2019 gestellt, jetzt waren es 318. Dementsprechend erhöht hat sich die Auszahlungssumme – von rund 79.000 Euro im April des Vorjahres auf 193.000 Euro im April 2020.“ Wie die Gesundheits- und Sozialreferentin betonte, werde man den HIBL-Topf nach Bedarf weiter aufstocken – „wir lassen niemanden zurück.“