Wissenswertes rund um die grünen Pflanzen
Anders als Unkraut, zu dem oftmals Disteln, Löwenzahn oder Brennnesseln gezählt werden, wachsen die Bodendecker nicht so schnell. Auf einem Quadratmeter breiten sich die Pflanzen nur langsam aus. Die zu den Stauden und Gehölzen gehörenden Pflanzen erreichen eine maximale Höhe von 30 Zentimetern. Kriechpflanzen eignen sich perfekt für Beete in den Vorgärten, als Lückenfüller im Rasen oder als immergrüne Bepflanzung auf Friedhöfen. Die Wurzeln verlaufen unter der Erdoberfläche und sind nicht besonders kräftig. Das macht ein späteres Entfernen einfach. Zudem sind die flächendeckenden Pflanzen winterhart und treiben erst im Frühjahr aus.
Für wen eignen sich die Kriechpflanzen?
Zu den beliebten Kriechpflanzen zählen unter anderem Kriechspindel (Euonymus fortunei), Gemeiner Efeu (Hedera helix) oder Dickmännchen (Pachysandra terminalis). Ihre unterschiedlichen Blattstrukturen sind ein echter Hingucker und verschönern den Garten zu jeder Jahreszeit. Während der Blütezeit, die bei vielen Pflanzen zwischen Mai und September erfolgt, erstrahlen die Beete in unterschiedlichen Farben. Die Blüten der Heidenelke (Dianthus deltoides) fallen mit ihrem leuchtenden Rot auf und das Sternmoos (Sagina subulata) verzaubert mit weißen sternförmigen Blüten.
Wer ein Blütenmeer im Frühjahr und Sommer mit wenig Gartenarbeit bevorzugt, sollte auf die flächendeckenden Pflanzen setzen. Zudem verfügen die Pflanzen über weitere Vorteile: Kriechpflanzen dämpfen die Umgebungsgeräusche, sorgen für eine saubere Luft und absorbieren das Regenwasser.
Den richtigen Standort finden
Die Pflege gestaltet sich als simpel und es ist nur wenig Arbeitszeit nötig. Wichtig ist der richtige Standort, der für jede Pflanze anders zu betrachten ist. In der Regel lieben die meisten Kriechpflanzen einen halbschattigen bis sonnigen Standort mit einer nährstoffreichen Erde. Manche Pflanzen bevorzugen dagegen einen sandigen Untergrund wie etwa der Sand-Thymian (Thymus serpyllum) oder der Teppichphlox (Phlox subulata).
Heil- und Nutzpflanzen für den Eigenbedarf
Manche Kriechpflanzen zählen zu den Heilpflanzen, die unter bestimmten Bedingungen nutzbar sind. Wichtig ist, dass die Pflanze nicht in Berührung mit chemischen Düngern gekommen ist. Anstelle dessen ist ein biologisch abbaubarer Dünger – wie zum Beispiel ein Dünger aus altem Kaffeesatz – eine wirkungsvolle Idee.
Der Frauenmantel (Alchemilla) gehört zu den beliebten Heil- und Nutzpflanzen. Als Teeaufguss helfen die Blätter gegen Schleim und Husten oder lindern bei Menstruationsbeschwerden. Ebenfalls wirksam ist Frauenmantel während der Menopause. Vorsicht ist geboten, denn der Frauenmantel nimmt zügig Überhand. Durch einfaches Herauszupfen lässt sich das Problem schnell beheben.
Sehr beliebt ist der Waldmeister (Galium odoratum), der vorwiegend in den heimischen Wäldern zu finden ist. Um den Monat Mai herum ist die Ernte der Blätter zu empfehlen. Die Stiele sollten zu einem Bündel kopfüber aufgehängt werden. Danach schmeckt der Waldmeister köstlich in einer Bowle oder als Zugabe in der Butter. Der Waldmeister ist winterhart und mehrjährig.
Die Römische Scheinkamille (Chamaemelum nobile)wirkt entzündungshemmend und antibakteriell, weshalb sie bei Magen-Darm- und Menstruationsbeschwerden oder bei Entzündungen im Mundbereich zum Einsatz kommt. Sie ist eine gute Alternative zur Echten Kamille (Matricaria chamomilla), da sie nur 20 Zentimeter hoch wächst. Als Ergänzung zum Rasen macht sie sich gut und verzaubert mit ihren weißen Blüten und den gelben Blütenköpfchen.
Fazit
Flächendeckende Pflanzen bieten mehrere Vorteile und sind eine gute Alternative zum immergrünen Rasen. Für Insekten und Spinnentiere sind sie der ideale Zufluchtsort und liefern wichtigen Nektar während der Blütezeit. Für den Menschen sind die Kriechpflanzen vorteilhaft, weil sie wenig Erfahrung und Kraftarbeit voraussetzen. Der günstige Preis und die zügige Vermehrung tragen zu einem schnellen Ergebnis bei. Außerdem sind manche Pflanzen ess- und nutzbar, sodass die Blüten in Salaten oder die Blätter als Tinkturen verwendet werden können.
