Gemeinsam ein Zeichen gegen Gewalt setzen

Kärnten -

Die Aktion „16 Tage gegen Gewalt“, der SPÖ Frauen, vom 25. November bis 10. Dezember ist ein bedeutender Anlass, um das Thema Gewalt an Frauen in den Fokus zu rücken. In diesen Tagen geht es darum, auf die allgegenwärtige Bedrohung aufmerksam zu machen, Tabus zu brechen und solidarisch ein starkes Zeichen gegen diese schwerwiegende Menschenrechtsverletzung zu setzen. Gewalt an Frauen betrifft uns alle – als Gesellschaft, als Gemeinschaft und als Individuen. Es ist unsere Verantwortung, Wege zu finden, um Frauen ein Leben in Sicherheit, Würde und Selbstbestimmung zu ermöglichen.

Verstärktes Handeln notwendig

Gewalt gegen Frauen ist in Österreich trotz des aufgeklärten Status des Landes eine erschreckend verbreitete Realität. Laut Statistik sind 35 Prozent der Frauen betroffen. Es ist entscheidend, ernsthaft über die Ursachen, Prävention und den Schutz von Frauen zu sprechen. Gewalt beginnt nicht nur bei physischen Übergriffen, sondern oft schon bei sexistischen Einstellungen und Ungleichbehandlungen. Um nachhaltige Veränderungen zu erreichen, sind umfassende Bildungsinitiativen, stärkere gesetzliche Maßnahmen und ein nationaler Aktionsplan zum Gewaltschutz notwendig, so Mag.a Dr.in Petra Oberrauner, Nationalrätin und Landesfrauenvorsitzende der SPÖ Kärnten.

Zuhören & Hinschauen

Landesrätin Sara Schaar betont, dass Gewalt gegen Frauen kein individuelles Schicksal, sondern ein strukturelles gesellschaftliches Problem ist, das alle betrifft. In Kärnten setzt man auf Prävention, auch durch die Männer-Beratung, und bietet betroffenen Frauen schnelle und niederschwellige Hilfe. Doch Schaar fordert eine tiefere Veränderung: Es brauche eine Kultur des Hinsehens, Zuhörens und der Solidarität. Jede Frau habe ein Recht auf Sicherheit und Würde, und es sei wichtig, Täter zur Verantwortung zu ziehen und den Opfern Unterstützung zu bieten. Die „16 Tage gegen Gewalt“ seien ein wichtiger Impuls, doch dieses Engagement müsse ganzjährig bestehen.

Täter als Teil der Präventionsarbeit

Ein entscheidender Teil der Präventionsarbeit muss jedoch auch bei den Tätern ansetzen. Gewalt ist kein unkontrollierbarer Instinkt, sondern ein Verhalten, das gelernt wurde – und daher auch verändert werden kann. Es ist wichtig, dass wir nicht nur die Opfer unterstützen, sondern auch präventiv mit Männern und Tätern arbeiten, um die Spirale der Gewalt zu durchbrechen. Täterprogramme, die auf Therapie, Selbstreflexion und Verhaltensänderung setzen, spielen hierbei eine zentrale Rolle. Sie bieten die Möglichkeit, destruktive Muster zu erkennen und durch verantwortungsbewusstes Handeln zu ersetzen. Nur so können wir langfristig verhindern, dass Gewalt weitergegeben oder wiederholt wird.

Österreich: Daten & Fakten

  • Jede dritte Frau ist von körperlicher und/oder sexueller Gewalt innerhalb oder außerhalb von intimen Beziehungen (ab dem Alter von 15 Jahren) betroffen.
  • Mehr als jede vierte Frau musste eine Form von sexueller Belästigung am Arbeitsplatz erfahren. (26,59%).
  • Mehr als jede fünfte Frau ist von Stalking betroffen (21,88%).
    Quelle: Autonome Österreichische Frauenhäuser, Gewaltschutzzentren Österreich

Wo finde ich Hilfe?

Frauenhelpline     0800 222 555
Polizei:                133 oder 112
SMS Polizei:         0800 133 133
Männerberatung: 01 603 28 28
Helpchat:
www.haltdergewalt.at
Gewaltschutzzentren: www.gewaltschutzzentrum.at