Spitzenkandidat Erwin Angerer

FPÖ im Interview

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Gail-, Gitsch- und Lesachtal -
Erwin Angerer von den Kärntner Freiheitlichen steht Rede und Antwort.

Der Gemeinderat muss arbeiten und mit gutem Beispiel vorangehen

Gailtal Journal: Herr Angerer, wie bewahren Sie bei den sommerlichen Temperaturen und der beginnenden heißen Phase im Wahlkampf einen kühlen Kopf?

Erwin Angerer: Ich habe das Glück, dass wir in einer Gegend leben, wo man am See und in den Wäldern immer Abkühlung findet. Meist bin ich jedoch auf unserer Alm unterwegs, die wir gemeinsam mit meinem Sohn bewirtschaften! Unsere Heimat ist eine Meisterleistung der Natur, weshalb mir Umwelt- und Naturschutz sehr am Herzen liegen. Ich bin jedoch kein Fanatiker, sondern vertrete Umweltschutz mit Hausverstand. Das heißt, dass ich mich für Regionalität, den Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel bzw. grundsätzlich positive Anreize einsetze, von übertriebenen Verboten aber wenig halte.

Können Sie ein konkretes Beispiel für positive Anreizsysteme in diesem Sinne unter freiheitlicher Regierungsbeteiligung nennen?

Dass es uns gelungen ist, die Entgeltfortzahlung für freiwillige bzw. ehrenamtliche Helfer einzuführen, ist ein sehr gutes Beispiel. Im Katastrophenfall sind sie es, die unser Leben und unsere Umwelt schützen, da hat es bis dato an entsprechender gesetzlicher Wertschätzung gefehlt. Nun hat sich die Situation für alle gebessert: Freiwillige Helfer bekommen im Katastrophenfalleinsatz weiterhin ihren Lohn ausbezahlt, während die betroffenen Unternehmen eine pauschale Abgeltung erhalten. Das Gailtal ist eine Region, die ohnehin stark von Naturereignissen heimgesucht wird, da sind wir auf freiwilliges Engagement angewiesen!

Wie könnte man Betroffenen im Katstrophenfall noch helfen?

Von uns wurde bereits mehrfach der Vorstoß unternommen, endlich eine steuerliche Entlastung für Agrargemeinschaften herbeizuführen. Die Unwetter 2018 haben bspw. erhebliche Schäden angerichtet und mehrere Millionen Festmeter Schadholz entstehen lassen. Dieses aufzuarbeiten, ist mit hohen Kosten verbunden, aber notwendig für einen gesunden Waldbestand. Nachdem derart viel Schadholz angefallen ist, rechnen viele Agrargemeinschaften mit einem Gewinn, der den Verlust durch den Sturmschaden jedoch nie ausgleichen kann. Dennoch wird für diesen augenscheinlichen „Gewinn“ die Kapitalertragssteuer fällig. Hier müssen wir für eine steuerliche Neuausrichtung sorgen, gegen die sich bis jetzt die ÖVP stur geweigert hat. Eine solche Reform braucht es, sie wird aber nur mit uns Freiheitlichen möglich sein.