Rund 140 Patienten mit der Diagnose Parkinson werden jährlich in der Gailtal-Klinik stationär betreut. „Parkinson ist eine langsam fortschreitende neurologische Erkrankung, die bei ungefähr einem Prozent der über 60-Jährigen eintritt, wobei Männer etwas häufiger betroffen sind als Frauen“, erklärt Dr. Volker Tomantschger, Oberarzt an der Gailtal-Klinik in Hermagor. Die Krankheit beginnt bei einem Großteil der Patienten nach dem 50. Lebensjahr, wobei die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten der Erkrankung mit zunehmendem Alter steigt. Rund 10% aller Parkinson Betroffenen erkranken vor dem 40. Lebensjahr.
Unspezifische Symptome im Anfangsstadium
Die Hauptsymptome der Parkinson‘schen Erkrankung sind vor allem im Anfangsstadium unspezifisch. „Symptome wie Schlafstörungen mit Albträumen oder um sich schlagen, Depressionen, Müdigkeit, Verstopfung oder Riechstörungen würden auch zu anderen Erkrankungen passen“, erklärt Tomantschger. Im weiteren Verlauf können sich Bewegungsarmut, Zittern, Muskelsteifheit sowie Haltungs- und Gleichgewichtsstörungen zeigen. Die Symptome sind meist asymmetrisch auf einer Körperhälfte stärker ausgeprägt. „Die Parkinsonerkrankung hat aber viele Gesichter“, betont der Oberarzt. Vorausgehend und begleitend beschreiben die Betroffenen unter anderem Schmerzen an Gelenken und Muskeln. Auch ein sogenanntes Maskengesicht, undeutliches Sprechen, kleiner werdendes Schriftbild, plötzlicher starker Harndrang, Blutdruckschwankungen und starkes Schwitzen gehören zu den Symptomen.
Keine Heilung, aber gute Behandlung möglich
Eine Heilung der langsam fortschreitenden neurologischen Erkrankung ist derzeit noch nicht möglich. „Allerdings können die Parkinsonsymptome bei früher Diagnosestellung und einem raschen Therapiebeginn lange medikamentös gut behandelt werden“, berichtet Tomantschger. Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen zudem den positiven Einfluss von nichtmedikamentösen Therapien auf Symptome, Krankheitsverlauf und Lebensqualität. So aktivieren beispielsweise Sport oder Musik unterschiedliche Hirnareale und wirken sich zudem positiv auf die Stimmung aus.
Eine gezielte Vorbeugung gibt es übrigens nicht. Tomantschger: „Da die Ursache der idiopathischen Parkinsonerkrankung bis heute nicht geklärt ist, ist eine gezielte Prävention leider nicht möglich. Eine gesunde Lebensweise und vor allem regelmäßige Bewegung sowie geistige Aktivitäten können den Verlauf der Erkrankung positiv beeinflussen. Dabei spielen soziale Netzwerke eine wichtige Rolle.“