Gailtal Journal: Herr Köfer, Ihr Team Kärnten ist längst zu einem stabilen Faktor in der Landespolitik geworden. Warum?
Gerhard Köfer: „Es gibt keine Umfrage, bei der das Team Kärnten nicht wieder sicher im Landtag vertreten sein wird. Das ist gut für Kärnten, aber offenbar schlecht für die Altparteien. Daher verwundert es niemanden, wenn wir bei TV-Analysen parteinaher Meinungsmacher gerne verschwiegen werden. Unsere Unterstützer beeindruckt das aber wenig, weil sie wissen, dass wir eine korrekte, mutige und unabhängige politische Arbeit machen. Ohne das Team Kärnten würden viele Ungereimtheiten nicht ans Tageslicht gelangen. Wir kämpfen nicht für den Machterhalt irgendwelcher Bundesparteiorganisationen oder Parteisekretäre, sondern ausnahmslos für die Interessen der Kärntner Bürger. Das wir es können, haben wir längst bewiesen.“
Über Nacht tauchte das Thema Winter-Olympiabewerbung für 2034 auf. Wie ist Ihre Haltung dazu?
„Kein seriöser Experte weiß, was uns die nächsten Monate erwarten wird und hier kokettiert der Herr Landeshauptmann mit einem Projekt, das vielleicht in zwölf Jahren stattfinden wird. Millionen Menschen sind derzeit auf der Flucht, Corona noch lange nicht überstanden und in Kärnten sind 100.000 Bürger von Armut gefährdet oder betroffen. Die Landesschulden betragen mehrere Milliarden Euro und der Klimawandel erwärmt unseren Planeten. Dieses Politmanöver dient lediglich zur Ablenkung der eigentlichen Probleme.“
Hat man aus der kostspieligen Olympiabewerbung 1998 nichts gelernt?
„Wohl eher nicht. Schon damals nutzte eine vielköpfige Politfunktionärs-Delegation die Olympiabewerbung dazu, um zahlreiche Reisen zu unternehmen. Was wurde uns damals nicht alles erzählt. Das nüchterne Ergebnis dieser illustren Olympia-Reisegruppe: Außer Millionen von Steuergeld-Spesen nichts gewesen. Daher nochmals mein Appell. Kärnten hat ganz andere Probleme zu lösen, als irgendwelchem Brot- und Spiele-Aktionismus nachzujagen.“
Die Kärntner SPÖ/ÖVP-Landesregierung hat sich kürzlich wieder einmal mehr das eigene Gehalt erhöht, während tausende Bürgerinnen und Bürger in Kärnten unter Armut leiden.
„Ursprünglich waren sich sogar die drei Landtagsparteien von SPÖ, ÖVP und FPÖ einig, die Gehälter der Bürgermeister deutlich, geradezu dramatisch, zu erhöhen. Das Team Kärnten hat dieses Ansinnen von Anfang an klar und entschieden abgelehnt. Daraufhin hat sich auch die FPÖ unserer Ablehnung angeschlossen und einen völligen Meinungswandel vollzogen. Die Kosten für Mieten, Strom, Gas und Sprit steigen täglich. Kärnten hat in den vergangenen Jahren Milliarden an neuen Schulden produziert und jetzt peitscht die rot-schwarze Koalition in Kärnten wieder die eigenen Gehaltssteigerungen durch.“
Sie fordern seit Jahren eine zehnjährige Nulllohnrunde für Politiker.
„Das wäre ein deutliches Zeichen in diesen Zeiten. Die Landesschulden steigen stündlich um mehrere 1.000 Euro an. Der normale Lebensunterhalt ist für viele Bürgerinnen und Bürger einfach nicht mehr leistbar und die rot-schwarze Landesregierung beschließt für sich selbst mehr Geld. Wer genau soll das noch verstehen?“
Für große Aufregung innerhalb der Bevölkerung sorgte zuletzt ein eklatanter Pflege-Notstand in Kärnten.
„Leider laufen die Geschehnisse im Gesundheits- und Pflegebereich immer mehr aus dem Ruder. Es scheint, als ob man die Kontrolle verloren hätte. Die Gesundheitsreferentin Beate Prettner von der SPÖ klagt ihre eigenen, engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Landeskrankenanstalten-Gesellschaft KABEG an, indem sie meint, dass die pflegerische Situation am Klinikum inakzeptabel sei. Ich fordere weiter dringend notwendige Entlastungsmaßnahmen und finanzielle Anreize für das pflegerische Personal, sonst kollabiert das Pflegesystem in Kärnten endgültig.“