Aktenzeichen „Brandserie Würmlach“ ungelöst

Würmlach -

Im Sommer jährt sich zum zweiten Mal die Brandserie in Würmlach, als ein mutmaßlicher „Feuerteufel“ drei Brände legte und das Dorf in Aufruhr versetzte. Das traurige Jubiläum nahm sich das Gailtal Journal zum Anlass für einen Lokalaugenschein und fest steht: Der Schock sitzt immer noch tief!

Für Sepp Lederer ist die Aufklärung der Brandserie ein Herzensanliegen

Auch die größte Kesn des Orts, erbaut vom Urgroßvater Sepp Lederers, der sich als Zimmermann mit diesem Bauwerk (1886) ein besonderes Denkmal geschaffen hat, fiel vor bald zwei Jahren der Brandserie zum Opfer. Das Dorf Würmlach selbst ist für Brandgeschehen jeder Art ohnehin ein gefährlicher Ort, stehen die Häuser dicht beieinander und ein Übergreifen der Flammen auf sämtliche Nachbarhöfe wäre wohl kaum zu verhindern. „Die Kesn, ein wertvolles nächstgelegenes Nebengebäude, wo sämtliches Gerät Unterstand findet, eigentlich ein Bau für die Ewigkeit, ist der zweiten Brandstiftung zum Opfer gefallen“, klagt Josef Lederer an.

Die größte Kesn im Dorf fiel der Brandserie zum Opfer

Brandserie ungeklärt

Die erste Brandstiftung blieb übrigens beim Versuch: Ein Holzstapel vor einer Kesn wurde entzündet, dies wurde jedoch rechtzeitig entdeckt und somit konnte der kleine Brand sofort gelöscht werden. Auch der dritte und letzte Brandanschlag galt dem selben Objekt wie schon beim ersten Versuch, diesmal brannte die Kesn jedoch vollständig ab. Bis zu 150 Mann der umliegenden Feuerwehren mussten zu den Brandgeschehen jeweils ausrücken, ein Feuerwehrmann verletzte sich im Zuge des Löscheinsatzes und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden. Natürlich herrscht in der Ortschaft immer noch große Unsicherheit.

Auch diese Kesn brannte 2019 beim zweiten Versuch vollständig ab

Ungelöster Fall

Der/die Täter, vermutlich mit guten Ortskenntnissen, wurden bis heute nicht ausgeforscht. Die Staatsanwaltschaft hat das Verfahren gegen die damaligen Verdächtigten aus Mangel an Beweisen eingestellt. Auf Nachfrage bei Bezirkskommandantin Hauptmann Mag. Katrin Horn sind die polizeilichen Ermittlungen weiterhin im Laufen und zweckdienlichen Hinweisen wird selbstverständlich nachgegangen.

Sepp Lederer (78) weiß um die Gefahr des Feuers für Würmlach und kann von drei großen Bränden allein am Ledererhof berichten: Die ersten Brände wurden sicherlich durch das unvorsichtige Hantieren der damaligen Hausbewohner ausgelöst. „1905 kam es dadurch zu einem verheerenden Brand der mittels noch glühendem Räucher- oder Feuerschwamm entfacht wurde, der unvorsichtigerweise in der Küchenleuchte abgelegt wurde. Bis in den Keller waren beim Umbau des Hauses die Brandspuren noch sichtbar. Der zweite Brand war im Februar 1942. Dort legte eine polnische Arbeitskraft unabsichtlich Feuer, als sie einen heißen Ziegelstein ins Bett legte um dieses aufzuwärmen. Als sie schlafen gehen wollte, entdeckte sie das Mahleur. Beim Versuch das Bettzeug am anschließenden Stadel zu löschen, entfachte der zweite Großbrand. Der dritte, gelegte Brand am 2. August 2019, hat mir zahlreiche schlaflose Nächte beschert. Ich habe den Betrieb bereits vor zwei Jahren übergeben, dennoch hatte ich eine besondere Beziehung zu diesem Bauwerk. Vielen wäre die Aufklärung der Brandserie ein Herzensanliegen und auch ich bitte um Mithilfe. Vielleicht finden sich ja noch stichhaltige Beweise, um die Brandserie doch noch aufzuklären, damit wieder Ruhe und Sicherheit ins Dorfgeschehen einzieht.”