Begonnen hat es mit der Suche nach der Urgroßmutter aus Weißbriach, die nach 1900 als Dienstmädchen nach Wien kam. Mittlerweile kann er Ahnen aus dem Gailtal, Gitschtal, Drautal und Kanaltal bis zur zehnten Generation 300 Jahre zurückverfolgen.
Jüngstes überraschendes Forschungsergebnis ist die Entdeckung der Verwandtschaft mit Ingeborg Bachmann. Die bedeutendste deutschsprachige Lyrikerin des 20. Jahrhunderts war in ihrer Jugend oft zu Besuch im Haus der Großeltern in Obervellach bei Hermagor. Ein Hinweis darauf brachte den Familienforscher Dr. Stephan Mazal auf die Spur der Dichterin. Nachforschungen in den Kirchenbüchern ergaben, dass der Bauer Christoph Bachmann aus Mitschig, der im 18. Jahrhundert lebte, ein gemeinsamer Vorfahre ist. Dessen Enkel Andreas heiratete 1810 die Stieftochter seines älteren Halbbruders Georg, die Obervellacher Hoferbin Barbara Ranner.
Kirchenbücher durchforstet
Nur mit einer Heiratsurkunde der Urgroßeltern ausgestattet, begann Mazal zunächst in den Kirchenbüchern der evangelischen Pfarrkirche Weißbriach das Schicksal der früh verstorbenen Urgroßmutter Ida Mosser zu ergründen. Die jüngste Tochter von Bauern heiratete in Wien den mährischen Urgroßvater. Schon mit 42 Jahren stirbt sie und hinterlässt drei Kinder.
…und so wurde das Gailtal zu seiner zweiten Heimat
Auch wenn mittlerweile viele Kirchenbücher online zugänglich sind, bringt nur das Interesse für Land und Leute eine annähernde Vorstellung über das Leben der eigenen Vorfahren. „In Weißbriach habe ich sehr liebe Verwandte, Nachfahren der Geschwister meiner Uroma, kennengelernt und viel über die Familiengeschichte erfahren.“, sagt Stephan Mazal. Beeindruckt von der Schönheit der Landschaft und der Freundlichkeit der Menschen wurde das Gailtal zu seiner zweiten Heimat. Sommer- und Winterurlaube verbringt er am liebsten hier mit seiner Familie.