Nötsch -
Anton Kolig, Anton Mahringer und Franz Wiegele – drei der vier Künstler des Nötscher Kreises stehen durch ihre rege Reisetätigkeit im Mittelpunkt der aktuellen Ausstellung im Museum des Nötscher Kreises. „Auf Reisen“ wurde heute, Sonntag, von Kulturreferent Landeshauptmann Peter Kaiser in Nötsch eröffnet.
Bis 27. Oktober sind ca. 50 Werke, vorwiegend Ölbilder und Aquarelle in der Ausstellung zu sehen. Ihre Reisen und längeren Auslandsaufenthalte führten Kolig, Mahringer und Wiegele unter anderem nach Frankreich, Italien, in die Schweiz, nach Nordafrika, Holland, Algerien und Marokko.
Eindrücke “Auf Reisen” erleben
Kaiser zitierte den Schriftsteller Romain Rolland mit dessen Losung vom „Pessimismus des Verstandes und Optimismus des Willens“. Kunst und Kultur würde in diesem Zusammenhang eine besondere Bedeutung zukommen, insbesondere in unserer heutigen schnelllebigen Zeit. Anhand von Kunst und Kultur könne man auch Inspiration und eine Weiterentwicklung der Gesellschaft ablesen. Kaiser erinnerte daran, dass Anton Koligs Enkel Cornelius Kolig vor erst 20 Jahren noch als „Fäkalkünstler“ bezeichnet wurde. Das Thema „Auf Reisen“ aufgreifend, verwies Kaiser darauf, wie wesentlich es sei, auf Reisen gemachte Eindrücke festzuhalten. Die Künstler des Nötscher Kreises seien in einer sehr schwierigen Zeit, vor und zwischen den Weltkriegen, auf Reisen gegangen und hätten trotzdem viel Positives und Optimismus verbreitet.
Kulturland Kärnten
Der Landeshauptmann betonte, dass Kärnten ein sehr aktives und vielfältiges Kulturland sei. Er dankte dem Nötscher Museumsteam und allen Unterstützern und wandte sich auch speziell an die Besucher: „Danke, dass Sie Ausstellungen wie diese besuchen.“ Als Kulturreferent konnte er noch mitteilen, dass ein Projekt zur Entstehung der Fresken Anton Koligs im Klagenfurter Landhaus – sie wurden 1938 abgeschlagen – kürzlich die Zusage erhalten habe, im Rahmen des CARINTHIja 2020-Ausschreibungsmoduls „Kultur: Kunst und Brauchtum“ unterstützt zu werden.
Über die Ausstellung informierte Kuratorin Sigrid Diewald. Begrüßt wurden die Gäste von Bürgermeister Alfred Altersberger. Er betonte, dass Kunst, Kultur und Kulinarik ganz wesentliche Themen in Nötsch seien, weil sie Gesellschaft prägen und bilden würden. Der Bürgermeister teilte auch mit, dass die Marktgemeinde heuer ihr 20-jähriges Jubiläum feiere. An den Landeshauptmann konnte er die allererste „Nötscher-Torte“, eine nur mit heimischen Produkten hergestellte Süßspeise, überreichen.
Museum des Nötscher Kreises
Das Museum des Nötscher Kreises wurde 1998 eröffnet. Es ist dem Leben und Werk der Künstler des Nötscher Kreises gewidmet. Diese lose Gruppierung von befreundeten Malern, die in der Region geboren wurden – Sebastian Isepp (1884–1954) und Franz Wiegele (1887–1944) – oder von auswärts nach Nötsch gezogen sind – Anton Kolig (1886–1950) und Anton Mahringer (1902–1974), hat vor allem die Kunst der Zwischenkriegszeit entscheidend geprägt. Das Museum ist im Geburtshaus Franz Wiegeles untergebracht. Heute befinden sich dort auch die Bäckerei und die Mühle Wiegele. Im Zentrum dieses Kraft- und Kunstortes steht Hausherrin Hermine Wiegele.
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