Heiraten, oder ziehen
Tritt nämlich kein Mädchen des Dorfes in der Zeit zwischen dem Fasching des Vorjahres und der aktuellen Faschingszeit zum Traualtar, blüht den Mädchen dafür eine öffentliche Strafe. Schon am frühen Nachmittag des Faschingsonntages werden sie von den Zechburschen aus den Häusern geholt oder eingefangen, dann in die Anize oder Deichsel eines vorbereiteten Holzfuhrwerkes gespannt und dieses schwere Gefährt müssen die Mädchen vom Oberen Dorf (GH Winkler) durch die langgestreckte Ortschaft ziehen. Den beiden ältesten unverheirateten Mädchen, sie müssen ganz vorne in der Deichsel ziehen, wird eine Kuhglocke umgehängt. Das entspricht nämlich der seinerzeitigen straßenpolizeilichen Fuhrwerksverordnung. Ganz vorne am Holzbloch sitzt ein Strohmann, er vertritt gleichsam die verschmähten Hochzeiter. Mit Argusaugen achten die Burschen darauf, dass die Mädchen beim Ziehen des Bloches nicht Reißaus nehmen und ins nächste Gasthaus flüchten. Gelingt es ihnen tatsächlich, dann wird`s für die Zechburschen teuer, denn die Zeche müssen sie berappen. Verheiratete sind bei diesem Brauch nur in der Zuschauerrolle.Versteigerung des Holzblochs
Die lustige Partie endet mit einer öffentlichen Versteigerung des Holzbloches im oder vor dem Gasthof Durnthaler. Wer immer den ersteigert, dem winkt ein gutes und glückliches Jahr. Der Erlös wird von den Burschen und Mädchen gemeinsam bei Gesang, Musik und Tanz gleich verzecht. Ältere Tröpolacher wissen, dass einem Blochziehen gleich mehrere Hochzeiten und ein reicher Kindersegen folgten. Nun, man wird sehen…!Text (c) Leopold Salcher
- Start beim Gasthaus Winkler
- Ende beim Gasthaus Durnthaler ca.17:00
- (Zwischenstopp beim Gasthaus Filippitsch)