Das doppelte „medizinische” Lottchen

Arnoldstein -

Die in Arnoldstein verwurzelten Zwillingsschwestern Maria und Katharina Al-Bibawy wurden 1997 in Wien geboren. Ihr Vater Emil Al-Bibawy ist ein geborener Ägypter und ihre Mutter Andrea Fritz ist in Arnoldstein geboren, später berufsbedingt nach Wien gezogen, und lebt seit etlichen Jahren wieder in Arnoldstein.

Die beiden Mädchen fielen bereits in der Volksschule durch ihren Lerneifer und ihre guten Leistungen auf und das setzte sich im Gymnasium fort. Seit ihrer Kindheit war für sie klar, dass sie Ärztinnen werden wollen. Als 16-jährige hatten sie die einmalige Gelegenheit, im Zuge „berufspraktischer Tage” bei einer Herzoperation direkt im Operationssaal zuschauen zu dürfen. Der Umgang mit Blut und später das Sezieren in der Pathologie war für die zarten, sanften Mädchen kein Problem — im Gegensatz zu manchen starken Männern, die dabei „umfallen”. Nach der Matura bewarben sie sich für das Medizinstudium und waren unter jenen zehn Prozent, die österreichweit aus mehr als 16.000 Bewerberinnen und Bewerbern ausgewählt wurden. Ihre Energie, Zeit und ihr Interesse widmeten sie in den folgenden 5 Jahren ausschließlich dem Medizinstudium.

Erholung und Kraft

tankten sie in den Ferien bei ihren Arnoldsteiner Großeltern, Amtsdirektor i. R. Hermann Fritz und seiner Frau Gertrude. Aber auch da verging kein Tag, an dem sie nicht ihre Skripten in die Hand nahmen. Eine Famulatur haben sie u.a. auch am LKH Villach absolviert. Im April 2022, gerade zur Goldenen Hochzeit ihrer Großeltern, promovierten sie an der Medizinischen Universität Wien zu Doktorinnen der gesamten Heilkunde. Beide wählten ein ähnliches Dissertationsthema, die medikamentöse Behandlung bei Zwillingsschwangerschaften, untersuchten dabei aber unterschiedliche Auswirkungen der Therapie. Nun streben sie eine Laufbahn als Internistinnen im klinischen Bereich an.

Maria und Katharina Al-Bibawy

sprechen Deutsch, Englisch, Französisch und Arabisch und verstehen auch die ägyptische Ursprache Koptisch. Die Kopten sind die ägyptischen Urchristen, deren Glaube von starker biblischer und klösterlicher Tradition und Marienverehrung geprägt ist. In ihrer Heimat waren und sind die christlichen Kopten teilweise heute noch starken Verfolgungen ausgesetzt. Maria und Katharina sind in der koptischen Glaubensgemeinschaft und ägyptischen Community in Österreich sehr verwurzelt und in deren Sonntagsschule in Wien aktiv tätig. Ihre weiteren Interessen gehören der Musik, Büchern, der Natur und Tieren. Nachdem sie bereits mehrmals in der Heimat ihres Vaters, Ägypten, waren, wollen sie nun auch andere Länder bereisen und kennenlernen.

Wir wünschen dem „Doppelten Lottchen“ für die Zukunft weiterhin viel Erfolg und Gesundheit!