Von Wilfried Buchacher
Lenzhofer besuchte die Volksschule in Kirchbach sowie die Hauptschule und den damaligen polytechnischen Lehrgang in Kötschach-Mauthen. Seine Lehre als Koch und Kellner absolvierte er ebenfalls dort, im ehemaligen Hotel Kürschner. Danach arbeitete er als Zahlkellner in Tirol (Oberperfuss), in der Schweiz (Berikon) und am Weissensee in Kärnten. Seit insgesamt 28 Jahren ist das berühmte Ringstraßenkaffeehaus Landtmann in Wien das Arbeitsdomizil des „Chef de Rang“. Der Gailtaler ist seit 2012 verheiratet mit Stefanie und Vater von Paul (geboren 2014) und Sophie (geboren 2017). Seine Frau lernte er im Cafe Landtmann kennen, sie arbeitet heute als Verwaltungsangestellte.
Gailtal Journal: Herr Lenzhofer, was ist das Besondere am Cafe „Landtmann“?
Rudolf Lenzhofer: Das Landtmann besteht seit dem Jahr 1873 und feiert heuer seinen 150. Geburtstag. Es befindet sich genau in dem „goldenen Dreieck“ zwischen Burgtheater, Rathaus und Universität. Die Verbindung zwischen Tradition und Moderne und auch die Liebe zum Detail zeichnet das Haus aus. Es ist ein Familienbetrieb und natürlich ist der Standort ein großer Vorteil.
Wie viele Mitarbeiter gibt es und was sind Ihre Herausforderungen?
Im Cafe Landtmann der Familie Querfeld arbeiten zurzeit ca. 80 Personen und im gesamten Betrieb mit neun Standorten arbeiten über 300 Mitarbeiter für das Unternehmen. Die besondere Herausforderung in meiner Position ist es, eine hohe Qualität und Quantität an Freundlichkeit, Gewissenhaftigkeit, Genauigkeit, Ausgeglichenheit, Schlagfertigkeit und zu guter Letzt natürlich die Freude am Beruf an den Tag zu legen.
Es kommen auch sehr viele „Promis“ zu Ihnen?
Ja, dies ist richtig. Viele berühmte Personen aus Politik, aus dem In- und Ausland, Kunst und Film besuchen und besuchten das Cafe Landtmann. Privates von Gästen obliegt jedoch der Schweigepflicht und die wird von einem „Ober von Format“ streng eingehalten.
Als Kärntner mögen Sie den „Wiener Schmäh“?
Ich als geborener Kärntner bzw. Gailtaler mag die Wiener und ihren Schmäh wirklich gerne und mittlerweile ist es sogar umgekehrt, auch die Wiener nehmen meinen Kärntner Schmäh gut an.
Wie verbringen Sie Ihre Freizeit?
Diese verbringe ich gerne mit meiner Familie mit Radfahren, Schwimmen und Ausflügen in der freien Natur. Lesen, Kochen und Malen gehören zum Ausgleich ebenfalls dazu. Die Urlaube verbringen wir fast immer im Gailtal bei meinem Bruder Baldur und Neffen Manuel. Die Heimat und die Gegend, wo ich aufgewachsen bin, geben mir Kraft und die nötige Ruhe für die Großstadt Wien.
Was sollte unbedingt noch gesagt werden?
Das Arbeiten mit Menschen im Gastronomiebereich ist immer eine Herausforderung. Sie ist anstrengend und manchmal schwierig. Aber sie ist auch wundervoll, witzig, inspirierend, fabelhaft und schön. Ich möchte nichts anderes machen und fühle mich wohl.