Vom Alltagsstress in die Natur

Die Kunst der Käseherstellung

Sankt Georgen/Gailtal -
Astrid Zerbst (54) kommt aus Bach bei Sankt Georgen im Gailtal und hat sich auf die Herstellung von Ziegenkäse spezialisiert. Ihr Mann ist der bekannte ehemalige Ruderweltmeister Christoph Zerbst und arbeitet als Volksschullehrer in Arnoldstein. Insgesamt 32 Ziegen werden täglich gemolken und sie möchte ihre Arbeit nicht mehr missen.

Die ehemalige Villacherin fühlt sich im Gailtal außerordentlich wohl und genießt das Leben

Gailtal Journal: Seit wann sind Sie im Gailtal und wie kamen Sie auf die Idee einer Ziegenkäserei?

Astrid Zerbst: Ich bin vor 17 Jahren zu meinem Mann nach Bach gezogen und die Idee zur Käserei hatte ich vor neun Jahren. Wir fuhren mit unserer Tauernscheckenziege Gitta auf „Liebesurlaub“ nach Mallnitz und unser Freund hatte den passenden Bock. Damals hatte unser Freund auch noch Deutsche weiße Edelziegen zu vergeben und spontan kaufte ich die sieben jungen Ziegen und den Bock.

Sie arbeiteten 25 Jahren im Bankenbereich und stiegen dann aus?

Ich habe definitiv die richtige Entscheidung getroffen und möchte gesund und fit bleiben, um noch lange diesen schönen Beruf als Käserin ausüben zu können.
Die Natur ist der dreifachen Mutter außerordentlich wichtig und sie kann gut abschalten

Wie viele Ziegen haben Sie und wieviel Milch oder Käse gibt es?

Ich melke täglich 32 Ziegen, davon sind vier Tauernschecken, eine gefährdete Ziegenrasse und der Rest sind Deutsche weiße Edelziegen. Meine Ziegen geben im Schnitt (Melkzeit ist von Anfang Februar bis Anfang November) ein bis eineinhalb Liter Milch pro Tag. Und für ein Kilogramm Käse benötigt man zwischen zehn und zwölf Liter Milch.

Wo haben Sie die Kunst der Käseherstellung erlernt?

Ich habe das Käsen in der Bundesanstalt für Alpenländische Milchwirtschaft in Rotholz (Tirol) erlernt und die Käsesorten haben den Namen unserer Ziegen. Sie heißen immer anders, da die Ziegen immer auf unterschiedlichen Koppeln grasen und daher der Käse fast nie gleich schmeckt.
Astrid Zerbst hat die Käseherstellung von der „Pike“ auf gelernt und kennt sich aus

Verraten Sie uns noch etwas über Ihre Familie?

Mein Mann arbeitet als Volksschullehrer in Arnoldstein und unsere drei Buben sind mittlerweile erwachsen. Der Jüngste ist gerade beim Bundesheer, der Mittlere macht eine Ausbildung zum Diplomkrankenpfleger in Villach und der Älteste studiert Jus in Graz.

Wie wichtig ist Ihnen die Natur?

Wenn ich die Ziegen täglich mit meiner Border Hündin auf die unterschiedlichsten Weiden treibe und sehe wie sie Kräuter, Blätter und Blumenköpfe fressen, dann denke ich an die gute Milch und daran, wie speziell der Käse wieder schmecken wird.