Von Georg Krutzler
Die Liebe zum Gesang wurde Hubmann, Nebenerwerbslandwirt vlg. „Holzmeister“, bereits in die Wiege gelegt und er ist mit 15 Jahren dem Gitschtaler Traditionschor als Mitglied beigetreten. Der damalige Langzeit-Chorleiter (37 Jahre) Dir. Willibald Wernle erkannte sein Sängertalent und suchte außerdem aus Altersgründen einen Nachfolger. „Er schickte mich zu einem Chorleiterkurs und ich übernahm 1984 nach vielen Überredungskünsten meines Vorgängers diese Funktion“, so Hubmann.
Gailtal Journal: Wie war der erste offizielle Auftritt?
Hubmann: „Die Feuertaufe hatte ich schon vorher als mich Wernle kurzfristig angerufen hat, ich möge beim Adventsingen im Konzerthaus Klagenfurt für ihn einspringen, da er einen wichtigen Termin wahrnehmen musste. Er hat mich quasi ins kalte Wasser geschmissen. Ich werde es nie vergessen, denn ich habe beim Auftritt gezittert wie „a Lamplschwaf“.
Weitere Funktionen
Neben der Chorleitung war Hubmann von 1993 bis 2009 auch Gauchchorleiterstellvertreter und Gauchorleiter des Sängergaues Hermagor. Noch nicht genug seiner Funktionen hat Hubmann 1976 ein Quintett mit den damaligen Mitgliedern Andreas Müller, Georg Wastian, Bruno Phillipitsch und Alois Enzi gegründet. Sie waren über 20 Jahre zusammen und hatten viele Auftritte.
Was hat Ihnen der Chor bedeutet?
„Ich sang für mein Leben gerne, Chorleitung war aber für mich eine ehrenvolle und interessante Aufgabe. Was gibt es Schöneres, als eine Gemeinschaft aus vielen Stimmen zu einem harmonischen Klang zu vereinen. Wichtig ist es, dass ein Chor ein Mehr-Generationen-Chor ist. Wir haben mit meinem Sohn Franz, (derzeit auch Interims-Chorleiter) 25 aktive Mitglieder, ältester Sänger ist mit 82 Jahren unser Weißensee Urgestein Gottfried Wernitznig. Die Jüngsten sind mit Alexander Wastian und Florian Hubmann erst 20 Jahre“.
Würdigung für sein Engagement
Das Engagement von Hubmann für die Gesangskultur wurde unter anderem mit dem Goldenen und Eisernen Ehrenzeichen vom Kärntner Sängerbund gewürdigt. Er ist auch vom Sängergau Hermagor als langjähriger Gauchorleiter und Gauchorleiterstellvertreter zum Ehrenmitglied gekürt worden. Obmann Christian Enzi: „Franz hat in unserem Verein über viele Jahre wortwörtlich „den Ton angegeben“ und dabei sowohl musikalisch als auch kameradschaftlich für viele schöne Melodien und Harmonien gesorgt. Tradition ist ja bekanntlich „nicht die Anbetung der Asche, sondern die Weitergabe des Feuers“. Er hat als jahrzehnterlanger Chorleiter dieses Feuer an viele Sängergenerationen weitergegeben. Im Verein sowohl die Musik als auch das Miteinander geprägt und sein Einsatz, seine Leidenschaft werden noch lange – auch nach seiner Zeit als Chorleiter – spürbar sein“.
Beruflich als Milchmesser unterwegs
Privat ist Hubmann seit 1983 mit Friederike verheiratet, hat mit Franz (40), Katharina (38) und Norbert (37) drei Kinder und 4 Enkelkinder. Er besuchte die landwirtschaftliche Fachhochschule und war von 1977 bis 2017 beim Landeskontrollverband der Landwirtschaftskammer als „Milchmesser“ tätig. Nebenbei ist der Opa seit seiner Besitzübernahme ein agiler Nebenerwerbslandwirt. Hubmann: „Für weitere Hobbys war wenig Zeit, außer im Winter mit ein paar Schitagen“.
Wünsche für die Nachfolgerin oder Nachfolger?
„Weiterhin junge und ältere Menschen für den Chorgesang zu begeistern und den Geschmack am Chorgesang und Freude an der Gemeinschaft finden. Schade, dass Victoria Jury (Chorleiterin 2018-2020) uns verlassen hat “.
Hilferuf
Der MGV Weißbriach sucht dringend einen Nachfolger für Franz Hubmann, der in Zukunft seinen Taktstock in der Hand hält. Sänger sind natürlich auch stets willkommen. Ansprechpartner ist Obmann Christian Enzi unter obmann@mgvweissbriach.com.