Kärnten -
Caritasdirektor Josef Marketz wendet sich aus Anlass der aktuellen Inlandskampagne mit einem eindringlichen Appell an die Solidarität der Gesellschaft: ,,Wir dürfen uns mit der Armut nicht abfinden! Ein kleiner Beitrag von Ihnen macht einen großen Unterschied für Menschen in Not in Kärnten.“
Herr W. ist ein ruhiger Mann und zugleich ein Anpacker. Er hilft, wo er kann. Durch eine Verkettung unglücklicher Umstände ist der knapp 50-Jährige obdachlos. „Es ist für viele Menschen in Kärnten nicht vorstellbar, wie das Leben im Freien ist. Die Wetterumschwünge und die Angst, überfallen oder vertrieben zu werden. – Es belastet, wenn man kein Zuhause hat,“ sagt Herr W. Er ist froh, wenn er nach einer kalten, nassen Herbstnacht in der Caritas-Wohnungslosentagesstätte „Eggerheim“ in Klagenfurt ein warmes Essen und die Möglichkeit bekommt, in Ruhe zu schlafen, sich du duschen, sein Gewand zu trocknen und in Gemeinschaft mit Gleichgesinnten zu sein.
Jede Spende hilft
„Das Eggerheim ist ein Symbol der Hoffnung und der Solidarität in Kärnten. Wir dürfen uns mit der Armut in unserem Land nicht abfinden! Wir geben uns nicht zufrieden damit, dass Menschen auf der Straße schlafen müssen“, betont Kärntens Caritasdirektor Josef Marketz zum Auftakt der diesjährigen Inlandskampagne. Sie lenkt im Herbst mit der langsam spürbar werdenen Kälte traditionell den Blick auf die Nöte im Land. „Es gibt sie auch bei uns. Wir nehmen sie nur oft nicht wahr, weil ihre Folgen, wie Scham, Krankheit, psychische Belastungen und soziale Ausgrenzung Menschen in Not unsichtbar werden lassen.“ Als Caritas schaue man aber genau hin. „Und wenn wir Not sehen, handeln wir. Wir sehen sie nicht nur im Eggerheim, sondern auch in unserer Sozialberatung und Sozialhilfe, in unserer Familien- und Lebensberatung und TelefonSeelsorge. Auch die Kinder, die in unsere Lerncafés kommen, um Unterstützung bei den Hausaufgaben zu bekommen, sind auf unser aller Hilfe angewiesen.“ Marketz appelliert an die Solidarität der Kärntnerinnen und Kärntner. „Nur gemeinsam können wir Notsituationen bewältigen! Zeigen wir Zusammenhalt und unterstützen jene, die es im Leben weniger gut haben. Jede Spende hilft!“
Armut in Kärnten
86.000 Menschen sind in Kärnten armutsgefährdet. „Die Caritas ist für armutsbetroffene Menschen oft die letzte Anlaufstelle, wenn sie es alleine nicht mehr schaffen“, weiß Menschen in Not-Bereichsleiter Christian Eile. So konnte man 7.015 Frauen und Männern im Vorjahr mit sozialer Beratung und finanzieller Unterstützung helfen, die 21.493 Beratungen und Psychotherapien in den psychosozialen Einrichtungen sind nicht miteingerechnet. „Viele Armutsbetroffene leben prekär – auf engstem Raum, mit Schimmel und in Energiearmut. Sie haben kein Geld zum Heizen“, so Eile. Auch in diesen Fällen springt die Caritas ein. Allein vom ersten Jänner 2019 bis 30. September 2019 half sie in 553 Fällen und mit insgesamt 120.000 Euro Überbrückungshilfen für Mieten, Strom, Wärme und Betriebskosten. Menschen in Not in Klagenfurt, die überhaupt kein Dach über dem Kopf haben, bekommen im „Eggerheim“ eine Meldeadresse. Zurzeit sind es 82, die auf diese Weise bei der Caritas als wohnungs- oder obdachlos registriert sind. Dass die Begleitungen und Betreuungen in der Wohnungslosentagesstätte vom 1. Jänner bis 30. September 2019 im Vergleich zum Vorjahr um 4,8 Prozent gestiegen sind (auf insgesamt 14.456 Kontakte) und das schon vor Einbruch der kalten Jahreszeit, stimmt Eile nachdenklich, denn: „Die Zahlen zeigen einerseits, dass der Hilfsbedarf steigt, andererseits, dass unser vielfältiges Angebot und die langen Öffnungszeiten im Winter dringend notwendig sind.“
Helfen im Lånd
„Wir setzen als Caritas unter dem Motto ‚Helfen im Lånd‘ in den kommenden Wochen mehrere Impulse und laden die Menschen zur Beteiligung und dazu ein, sich mit uns auf den Weg zu machen und an einer solidarischen Gemeinschaft zu bauen“, sagt Caritasdirektor Marketz. Von der „Aktion Kilo gegen Armut“ der youngCaritas, bei der lang haltbare Lebensmittel und Hygieneartikel für Menschen in Not gesammelt werden, bis hin zu einer Begegnungswoche im Bezirk Völkermarkt, ist das Programm so bunt wie die Hilfsangebote der Caritas. Um weiterhin vielfältig helfen zu können, ist die Hilfsorganisation dringend auf Spenden angewiesen. Marketz: „Bitte unterstützen Sie uns, denn ein kleiner Beitrag von Ihnen bedeutet einen großen Unterschied für Menschen in Not in Kärnten. Danke!“
Spenden werden dringend erbeten auf das Spendenkonto der Caritas Kärnten
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