I bin’s, da Noste

Hermagor / Liebenfels -

Manfred Obernosterer (63) stammt aus Hermagor und ist bekannt als Komiker, Kabarettist und Musiker – natürlich auch vom Villacher Fasching. Seit 1. Oktober 2020 kann sich der ehemalige Hauptschullehrer „Pensionist“ nennen und lebt heute in Liebenfels. Seine beiden Söhne haben das künstlerische Talent „geerbt“ und stehen bereits in den Startlöchern.

So kennt man den gebürtigen Hermagorer vom Villacher Fasching

Gailtal Journal: Wie können wir uns den „Mensch“ Noste vorstellen?

Manfred Obernosterer: Ich liebe und schätze das Leben auf der Bühne und absolviere auch Auftritte als Kabarettist. Privat verbringe ich sehr viel Zeit im Keller als Hobbytischler. Zu sehr viel Disziplin zwingt mich ein Gebrechen, nämlich ein Zwerchfellbruch. Ich habe meine gesamte Ernährung umgestellt und dadurch glücklicherweise sehr gute Werte aufzuweisen.

Was haben Sie heuer am 11.11. (Faschingsbeginn) gemacht?

Ich habe mir vorgenommen, langsam, aber sicher über meine zwei Nummern, die ich gestalten darf, etwas nachzudenken.

Manfred Obernosterer ist seit kurzem in Pension

Sie gelten als „Aushängeschild“ vom Villacher Fasching, welcher in einer – den Umständen entsprechend – anderen Form stattfinden wird?

Wie es halt so ist, liegen die Dinge nicht immer so, wie man es nicht vermuten würde. Will heißen: Ich bin eigentlich kein „Faschingstyp“ und wollte schon als kleiner Bub keine Pappnase oder einen Bajazzo Hut aufsetzen. Aber – und dies zieht sich wohl als roter Faden durch mein Leben: Ich bin, so glaube ich, mit einer kräftigen Portion Komik, oder man kann es auch Humor nennen – ausgestattet.

Haben die Söhne das künstlerische Talent von Ihnen geerbt?

Das kann man wohl sagen! Lukas (29) werkt sehr erfolgreich seit 2019 in Santa Monica (Kalifornien, USA) in der weltberühmten Filmmusik-Schmiede um Hans Zimmer. Thomas (26) wird demnächst sein Studium für Jazz-Gitarre an der Gustav Mahler Privatuniversität in Klagenfurt abschließen. Nach einem Auslandsjahr in Boston, USA (Studium mit Stipendium am Berklee College of Music) geht er nun der Produzententätigkeit nach und arbeitet im eigenen Tonstudio. Hier ergibt sich natürlich auch eine enge Zusammenarbeit mit seinem Bruder, die aufgrund der heutigen Technik zum Glück auch mit 10.000 Kilometern Entfernung gut möglich ist! 

Ganzer Stolz sind seine beiden Söhne Thomas und Lukas

Ihre beiden Elternteile stammten ja aus dem Lesachtal?

So ist es. Sie leben leider nicht mehr, aber ich denke so oft an sie zurück. Meine Mutter war eine Seele und eine gute Person. Sie hat mich mit viel Liebe und Ausdauer zu einem halbwegs verträglichen Menschen gemacht und ich bin ihr unendlich dankbar dafür. Mein Vater war ein Mann des öffentlichen Lebens. Als Parteisekretär und Vizebürgermeister von Hermagor weit über die Grenzen Kärntens bekannt. All seine Aktionen und „Gschichtn“ aufzuzählen würde den Rahmen dieses Interviews von weitem sprengen. Von ihm habe ich wohl auch eine große Portion Komik geerbt. Er hat immer zu mir gesagt: „Wenn Du nur zehn Prozent von mir hättest …“

Fallen Ihnen spontan noch ein paar Jugendstreiche ein?

Wenn ich jetzt beginnen würde meine Jugendstreiche aufzuzählen, würde dieser Artikel zu einem dreiteiligen Roman „auswachsen“. Vielleicht schreibe ich sie einmal nieder. Der Titel könnte lauten: „Die Abenteuer des Harry Pottnig“ oder „Manfred O. – das hat die Welt noch nicht erlebt“! Gerne denke ich noch an die schöne Jugendzeit in Hermagor zurück. An meine Klassenkameraden aus der Volks- und Hauptschule, aber auch die Freunde aus der Gymnasiumzeit.

Wie oft kommen Sie noch ins Gailtal, Ihre Schwester lebt ja dort?

Ich liebe und schätze meine Schwester sehr. Sie ist ein feiner Mensch, ebenso wie mein älterer Bruder Peter. Ein zweiter Bruder (Anton) ist leider allzu früh verstorben.

Ein musikalisches Talent und ist privat etwas nachdenklich