Huber arbeitete nach der Absolvierung der HLW in Hermagor in verschiedenen Betrieben als Servicekraft und ging nach einigen Saisonen im Gastgewerbe nach Italien. Insgesamt sieben Jahre lebte sie in Cuneo, dies liegt in der Nähe von Turin im Piemont. Dort arbeitete sie in einer Bar und durfte schon in den Beruf einer Bestatterin „hineinschnuppern“. Sie erkannte, dass dies ihr „Metier“ ist und wollte schon immer einmal dies ausüben. Da man das Leben nicht planen kann, zog sie von Italien wieder zurück ins Gailtal nach Reisach zu ihren Eltern Josef und Christa Huber, welche sich auf die Heimkehr freuten. Ebenso die Geschwister Barbara (39) und Sarah (30), stehts an ihrer Seite der treue Weggefährte „ELOY“ ein Rehpinscher Hund und ist er heute bereits acht Jahre alt.
Gailtal Journal: War Bestatterin zu werden schon immer Ihr Wunschtraum?
Hemma Huber: Ich durfte schon in Italien diesen Beruf nebenbei „erfahren“ und welche Arbeiten dahinterstecken sowie den Ablauf vom Todesfall bis hin zum Begräbnis mitwirken. Ich gehe dem Beruf mit Respekt und voller Würde entgegen.
Sie stammen aus einer christlichen Familie, Ihre Eltern waren beide Religionslehrer?
Dies hat eine große Rolle gespielt und ich gehe mit dem Tod sicherlich anders um als viele andere. Ich kann mich noch gut erinnern, ich war ein junges Mädchen, als mein Opa in Reisach verstarb. Ich durfte in seiner Sterbestunde dabei sein und er durfte friedlich einschlafen. Ich hatte keine Angst davor, ihn so zu sehen. Natürlich kann man nicht jeden Todesfall begleiten, aber in der kurzen Zeit, in der ich bei der Bestattung Mörtl arbeite, sind schon unfassbare Todesfälle passiert. Da denkt man schon darüber nach.
Wie können wir uns Ihre Tätigkeit vorstellen?
Hauptsächlich bin ich im Büro tätig und ich habe zwei wahnsinnig tolle Kollegen: Peter Krall und Michael Hohenwarter. Meinem Chef Artur Mörtl bin auch sehr dankbar für sein Vertrauen. Nach Trauergesprächen gehört auch die pietätvolle Verabschiedung des Verstorbenen, das Ankleiden und Einbetten dazu, ebenso die Aufbahrung in der Halle und ein würdevolles Begräbnis. Wir nehmen gerne die behördlichen Wege ab und erledigen diese.
Sie lebten auch einige Zeit in Italien?
Ich war insgesamt sieben Jahre dort und die Entfernung beträgt zirka acht Stunden von uns. Dort spricht keiner mehr die deutsche Sprache und wenn man täglich italienisch spricht, war es fast schon normal für mich. Ich tat mir oft schon schwer wieder Deutsch zu sprechen.
Ihr Markenzeichen ist Ihr Rehpinscher Hund „Eloy“?
So ist es, mein „Mini Dobermann“ ist immer an meiner Seite, sofern es möglich ist. Bin ich einmal ohne Hund unterwegs wird gleich nach ihm gefragt. Da muss ich oft wirklich schmunzeln, denn es ist so, mein Hund ist mein Schatten.
Was machen Sie in Ihrer Freizeit?
Ich mache gerne ausgiebige Spaziergänge daheim in Reisach oder in Mauthen. Ich bin wahnsinnig gerne in der Natur und finde immer wieder neue Plätzchen. Ich fahre gerne öfters nach Italien auf einen „Aperitivo“ und einen echten italienischen Espresso. Ich finde mich auch sehr gut in der Küche zurecht und probiere immer wieder neue Rezepte aus. Zusammengefasst kann man sagen, ich bin eine richtige Obergailtalerin, aber mit italienischem Temperament.