Leider ist diese Tradition der bäuerlichen Dörrobstproduktion aufgrund der veränderten familiären und beruflichen Situation Großteiles verschwunden. Kletzenbirnbäume sind vielerorts „lästig“ geworden, da ihre Früchte nicht lagerfähig sind und sich auch zur Saftgewinnung nicht eignen. Somit sind viele dieser Bäume aus unserer Kulturlandschaft bereits verloren gegangen, ohne dass viele dieser Sorten jemals erfasst wurden. Verschwindet ein Baum, gehen die Eigenschaften und Besonderheiten dieser Sorte verloren. Alte Birnbäume stellen neben der Versorgung mit Obst und Holz sowohl als Landschaftselement als auch als wertvoller Lebensraum für viele Tierarten eine Besonderheit dar.
Diplomarbeit zum Thema Kletzenbirne
Der Agrarwissenschaftler Philipp Bodner will im Rahmen seiner Diplomarbeit nun einen ersten Schritt zur Erhaltung der biologischen Vielfalt und einer zukunftsfähigen Nutzung der Kletzenbirne tun. Die Erfassung und Sortenbestimmung noch vorhandener Bäume und die Dokumentation traditioneller Verarbeitungsmethoden soll einen Einblick in die aktuelle Situation der Kletzenbirnen im Gailtal liefern. Unterstützt wird er vor Ort vom Biobauer und Biologen Leopold Feichtinger, dem Initiator des Projektes, sowie von seinem Betreuer Ass.Prof. Dipl. -Ing. Dr.nat.techn. Andreas Spornberger vom Institut für Obst- und Weinbau der Universität für Bodenkultur Wien.
Haben Sie einen „Kletzn-Birn“ – Baum zuhause stehen oder wissen Sie wo sonst einer steht?
Leisten Sie einen Beitrag zum Erhalt dieses Kulturgutes!
Philipp Bodner freut sich über jede Leserin und jeden Leser, die oder der sich bei ihm meldet. Gesucht sind Birnenbäume im Gailtal, die vor Ort als „Kletzn-Birn“ bezeichnet werden bzw. generell Birnenbäume, deren Früchte zu Dörrbirnen verarbeitet werden oder wurden.
Alle Hinweise, bitte mit Angabe der Gemeinde an: philipp.bodner@boku.ac.at oder telefonisch an 0664/75041506.
Herzlichen Dank!
