Schwere Verletzungsgefahr: Kinderchirurgen warnen vor Verbrennungen in der Weihnachtszeit

Kärnten -

Gleich drei Kinder mussten in der vergangenen Woche an der Kinder- und Jugendchirurgie im Klinikum Klagenfurt nach Verbrühungen bzw. Verbrennungen intensivmedizinisch versorgt werden. „Das Jüngste ist 1 Jahr alt, der älteste Patient 9 Jahre alt“, berichten Abteilungsvorstand Prim. Univ.-Prof. Dr. Johannes Schalamon und Oberarzt Dr. Christoph Arneitz, die an die Eltern appellieren gerade rund um die Weihnachtszeit bzw. den Jahreswechsel besonders achtsam zu sein, um schwere Unfälle zu verhindern bzw. im Notfall rasch und richtig zu reagieren.

Gleich drei Kinder mussten in der vergangenen Woche an der Kinder- und Jugendchirurgie im Klinikum Klagenfurt nach Verbrühungen bzw. Verbrennungen intensivmedizinisch versorgt werden.

Heiße Gefahren im Haushalt

Verbrennungen und Verbrühungen gehören laut Prim. Univ.-Prof. Dr. Johannes Schalamon zu den häufigsten Unfallursachen bei Kindern, wobei Kleinkinder am stärksten gefährdet sind, eine Verbrühung im eigenen Zuhause zu erleiden. Dr. Christoph Arneitz berichtet, dass in einem konkreten Fall ein einjähriges Kind nach dem Kabel eines in Betrieb befindlichen Wasserkochers griff und der siedend heiße Inhalt auf Gesicht und Oberkörper des Kindes verschüttet wurde. Das Kind musste auf der Intensivstation ELKI betreut werden. Bei der Behandlung kam erstmals eine neue Methode zum Einsatz, die seit einem halben Jahr an der Abteilung angeboten wird: sogenanntes aktives Plasma, das aus Eigenblut gewonnen wird und die stark verbrannte Haut zur Wundheilung anregen soll. Dank dieses Vorgehens wird das Kind voraussichtlich keine Folgeschäden davontragen. Wasserkocher und andere elektrische Geräte sollten stets außer Reichweite von Kindern verwendet werden, und auf herabhängende Kabel muss geachtet werden. Im Falle einer Verbrühung sollte die betroffene Stelle so rasch wie möglich mit handwarmem Wasser gekühlt werden.

Feuerschalen und Fackeln – Abstand und Vorsicht lebenswichtig

Auch im Garten lauern Gefahren: Ein dreijähriges Kind wurde von einer Stichflamme einer Feuerschale in Brand gesetzt. Die Mutter handelte schnell, wälzte das Kind am Boden und verhinderte so schwerere Verletzungen. Das Kind erlitt Verbrennungen im Gesicht und musste operativ versorgt werden – wird aber keine bleibenden Schädendavontragen. Die Chirurgen warnen: Mindestens zwei bis drei Meter Abstand zwischen Kindern und Feuerschalen sind Pflicht. Flüssige Brandbeschleuniger dürfen keinesfalls verwendet werden, da Stichflammen Temperaturen von bis zu 400 Grad Celsius erreichen können.

Aufklärung schützt – gerade zu Silvester

Neben Feuer und heißen Geräten rechnen die Chirurgen rund um den Jahreswechsel mit einem Anstieg von Verletzungen durch Böller und Feuerwerkskörper, vor allem bei Buben zwischen 8 und 15 Jahren. „Verbot allein reicht nicht. Eltern sollten frühzeitig mit ihren Kindern über die Gefahren von Feuer und Pyrotechnik sprechen“, rät Schalamon.