Fußgängerampeln als Hitze-Hotspots: Forderung nach mehr Schatten und kürzere Wartezeiten
Auch Warteflächen bei Fußgängerampeln sind Hitze-Hotspots, wenn sie in der prallen Sonne liegen. Insbesondere bei Ampeln, wo Fußgängerinnen und Fußgänger lange Rotphasen haben, ist das ein Problem. Hier braucht es einerseits eine Beschattung der Warteflächen und andererseits kürzere Rotphasen für Fußgängerinnen und Fußgänger. “Dort, wo dauerhaft kürzere Rotphasen nicht möglich sind, würden temporäre Maßnahmen helfen. Gerade in den Hitzemonaten Juli und August sind urlaubsbedingt weniger Autos in den Städten unterwegs und damit kürzere Rotphasen bei Fußgängerampeln aus Mobilitätssicht leicht möglich”, betont VCÖ-Experte Sebastian Raho.
Verkehr verstärkt Erderwärmung und lokale Hitzebelastung
Der vergangene Woche veröffentlichte Sachstandsbericht zum Klimawandel zeigt, dass die Temperatur in Österreich seit dem Jahr 1900 um 3,1 Grad Celsius gestiegen ist – mehr als doppelt so stark wie im globalen Durchschnitt. Die Zahl der Hitzetage hat bereits stark zugenommen und nimmt weiter zu. Der Verkehr heizt nicht nur langfristig durch die verursachten CO2-Emissionen den Klimawandel an, auch die Straßen, Parkplätze und die Abwärme der Fahrzeuge heizen die Umgebung auf. “Ein höherer Anteil der Mobilität mit Öffis, Fahrrad und zu Fuß bremst den Klimawandel und macht zudem Platz frei für verstärkte Klimawandelanpassung im Straßenraum, wie mehr Bäume und mehr Begrünung”, verdeutlicht VCÖ-Experte Sebastian Raho.
Entsiegelung und Begrünung: Städte machen sich fit gegen Hitze und Starkregen
Auch die Entsiegelung von Parkplätzen und Hauptplätzen leistet einen wichtigen Beitrag zur Reduktion der lokalen Hitzebelastung. In Tulln beispielsweise wurde ein großer Parkplatz für rund 200 Autos Großteils in einen Park mit Bäumen und Grünflächen umgestaltet, nachdem sich die Mehrheit der Bevölkerung dafür ausgesprochen hat. In Amstetten wurde der Hauptplatz klimafit umgestaltet, 70 Bäume gepflanzt, die kühlen und Schatten spenden. Dank des Schwammstadtprinzips wurde zudem unter dem Hauptplatz Stauraum für rund 370.000 Liter Wasser geschaffen, was bei Starkregen hilft, lokale Überschwemmungen zu verhindern.