Gailtal Journal: Frau Unterweger, wie sind Sie bei McDonald’s gelandet?
Alexandra Unterweger: Beruflich war ich nach einem Kurs für Medienkommunikation neun Jahre in einem Grafikstudio in Klagenfurt tätig. Dort konnte ich viel Erfahrung im Bereich Werbung, Projektorganisation, grafische Gestaltung aber auch Buchhaltung und Kundenbetreuung sammeln. Privat stand mein 30er vor der Tür und mein Sohn ist gerade in die Krabbelstube gekommen – da hatte ich das Gefühl, dass es Zeit für eine neue Herausforderung ist. Bei einem Abendessen mit einer Freundin habe ich gehört, dass McDonald’s in Klagenfurt eine Assistentin der Geschäftsführung sucht. Auf Nachfrage, welche Anforderungen gestellt werden, wusste ich, dass das für mich das Richtige ist. Die Entscheidung fiel nach dem ersten Gespräch mit dem Franchisenehmer und einiger Hintergrundrecherchen zu McDonald’s selbst. Die Tatsache, dass es sich dabei um eine Fast-Food Kette handelte, war nicht ausschlaggebend. Vielmehr war es die Mischung aus internationalem Konzern und doch großer Regionalität, die McDonald’s für mich zu einem attraktiven Arbeitgeber werden ließ.
Sie arbeiten in einem Unternehmen, das in Kärnten unter Franchisenehmer Walter Jarz sieben Restaurants betreibt und über 300 Mitarbeiter aus 41 Nationen beschäftigt. Was bedeutet das für Ihre tägliche Arbeit?
Die Diversität innerhalb unserer Mitarbeiter ist eine wunderbare, aber auch herausfordernde Aufgabe. Verschiedene Nationen, Kulturen, Religionen und eine Altersspanne vom Schüler bis zur Altersteilzeit, stellen mich nicht nur im täglichen Miteinander vor die eine oder andere Situation die es zu lösen gilt. Auch die „einfache“ Planung von Firmenfeiern – Wer isst was? Welche Musik spielt der DJ? Oder das Aussuchen eines, für jeden passenden Weihnachtsgeschenkes – ist eine besondere Challenge. Bei all dem ist mir wichtig, immer mit Freude dabei zu sein und unsere Mitarbeiter als große Familie zu sehen.
Seit 2018 sind Sie General Manager bei McDonald’s Jarz. Welche Herausforderung bringt der Karrieresprung mit sich?
Anfangs war die größte Herausforderung der Sprung vom Kollegen zur Führungskraft. Hier musste ich mir Klarheit über die veränderte Rolle schaffen. Gemeinsame Ziele definieren, um die Kollegen mit ins Boot zu holen. Aufgaben, die man vorher selbst erledigt hat, delegieren. Klingt einfach, ist es nicht immer. Und natürlich auch, manchmal unpopuläre Entscheidungen treffen und dafür auch die Verantwortung übernehmen. Eine weitere Herausforderung war die Balance zwischen 24/7 Erreichbarkeit und Privatleben zu finden. Das ist mir mittlerweile gut gelungen.
Ihr Aufgabengebiet umfasst den Schwerpunkt „Human Ressource Management“ (Personalwesen). Die Kernthemen Ihrer Arbeit?
Eines der Kernthemen ist, dem immer stärkeren Wunsch der Menschen nach einer sehr ausgewogenen „Work-Life-Balance“ gerecht zu werden und die Bedürfnisse unserer Mitarbeiter mit den Bedürfnissen unseres Geschäftes in Einklang zu bringen.
Worin besteht der Reiz bei Human Ressource?
In der Vielfältigkeit meiner Aufgaben und unserer Mitarbeiter. Hier hilft mir enorm, dass ich es liebe, mit Menschen zu arbeiten, jeden in seiner Unterschiedlichkeit anzunehmen und dann den Erfolg zu sehen! Es ist schön, wenn man Kollegen auf ihrem Weg unterstützen und begleiten kann.
Warum ist heute Human Ressource mehr denn je wichtig?
Früher hat man in einem Unternehmen gelernt und ist dort in Pension gegangen. Diese Zeiten sind vorbei. Mitarbeiter wollen ihre Erfahrungen einbringen und sich weiterentwickeln. Gespräche führen, sich Zeit für Sorgen und Nöte – manchmal auch privater Natur – zu nehmen, eine ausgewogene Feedback-Kultur leben, all das braucht Ressourcen und geht nicht „nebenbei“. Ab einer gewissen Mitarbeiteranzahl ist es daher wichtig, diesen Bereich personell abzudecken.
Was macht einen Job bei McDonald’s interessant?
Wir stehen für einen stabilen, flexiblen und abwechslungsreichen Arbeitsplatz. Gerade in der aktuellen Krise konnten wir uns als solcher beweisen und unsere Mitarbeiter über den gesamten Zeitraum halten. McDonald’s steht auch für Chancengleichheit – jeder Mitarbeiter hat die Chance und Möglichkeit auf Aus- und Weiterbildung (ohne dass Herkunft oder Vorbildung eine Rolle spielen). Mit Fleiß und Engagement kann man es bei uns weit bringen.
Steht bei Ihnen privat auch mal ein „McMenü“ am Speiseplan?
Natürlich! Nachdem ich mich seit acht Jahren glutenfrei ernähre, ist es meistens ein McFirst Menü (den Burger gibt’s auch glutenfrei) mit Pommes und Almdudler. Zwischendurch aber auch gerne mal einen Salat.
Klagenfurt ist seit 2004 Ihr Lebensmittelpunkt. Kommen Sie noch hie und da ins Gailtal?
Das Gailtal ist und bleibt Heimat. Meistens verbringe ich die Zeit natürlich bei und mit der Familie. Im Sommer gerne mit grillen an der Gail und im Winter mit Skifahren am Nassfeld.
Ihr Freizeitprogramm?
Reisen. Fremde Länder, Kulturen und Kulinarik zu erkunden ist wunderbar. Durch das letzte Jahr habe ich auch wieder die Natur und die Möglichkeiten im eigenen Land schätzen gelernt. Hier stehen Radfahren, (kulinarische) Ausflüge an den Wörthersee und entspannen im eigenen Garten ganz oben auf der Liste.