Sommermonate besonders riskant
Die meisten Unfallfluchten passieren zwischen Juni und September, in den Monaten mit hohem Verkehrsaufkommen. Weniger Fälle werden in der Zeit von November bis März registriert. Auffällig ist auch das Alter der Unfallflüchtigen: Mit 9,8 Prozent stellt die Gruppe der 15- bis 24-Jährigen den größten Anteil. Bei der Art der Fortbewegung dominieren Pkw-Lenker:innen mit 59 Prozent. Fahrradfahrer:innen sind in neun Prozent der Fälle beteiligt, E-Scooter-Fahrer:innen in sechs Prozent und Fußgänger:innen in vier Prozent.
Deutliche Zunahme bei Fahrerflucht-Delikten
Ein Blick auf die letzten sieben Jahre zeigt eine deutliche Zunahme von Fahrerflucht-Delikten bei Unfällen mit Personenschaden um 11,9 Prozent: 2018 wurden 2.318 Fälle registriert, 2024 bereits 2.594. „Die Gründe für die Flucht aus der Verantwortung sind vielfältig: Stress, Überforderung, Angst vor Konsequenzen, fehlende Fahrerlaubnis oder Alkohol bzw. Drogen am Steuer“, erklärt Seidenberger. Sie betont jedoch: „Wenn Verletzte beteiligt sind, ist man verpflichtet, Hilfe zu leisten. Zumindest einen Notruf abzusetzen, ist jedem zumutbar.“
Konsequenzen bei Fahrerflucht
Je nach Schwere des Vergehens drohen Verwaltungsstrafen von bis zu 2.180 Euro. Wer einen verletzten Menschen im Stich lässt, riskiert ein gerichtliches Strafverfahren mit Freiheitsstrafen von bis zu drei Jahren. Auch bei Park- oder Blechschäden ist eine sofortige Meldung bei der Polizei Pflicht. Wer sich der Verantwortung entzieht und später über Zeugen, Kamerabilder oder Ermittlungen der Exekutive ausgeforscht wird, muss mit härteren Konsequenzen rechnen.
Sicherheitstipps: Ruhe bewahren und helfen
Seidenberger rät: „Auch wenn es schwerfällt, ruhig bleiben, tief durchatmen und keinem Fluchtinstinkt nachgeben. Bei Unfällen mit Personenschaden sind Polizei und Rettung sofort zu alarmieren. Am Unfallort muss gewartet und Hilfe geleistet werden.“