Sehr aktiv gewesen, aber nie in den Vordergrund gestellt

Gitschtal -

Heinrich Holzfeind, der in wenigen Tagen seinen 80er feiert, war nicht nur ein fleißiger Facharbeiter, sondern hatte auch am Aufbau des Weißbriacher Fußballvereines großen Anteil.

Heinrich Holzfeind war nicht nur langjähriger Kicker, sondern auch Funktionär beim damaligen SV Weißbriach

Bereits in jungen Jahren, als es noch keinen Fußballverein gegeben hat, war der gelernte Mechaniker mit dem runden Leder sehr vertraut. „Es gab im Bereich des Schwimmbades eine Wiese, wo wir kickten und mit einer „wilden“ Mannschaft sogar Auswärtsspiele in Rattendorf und Hermagor bestritten“, so der zweifache Familienvater.

Meisterschaft gespielt

Nach der Mechanikerlehre bei Alois Roth in Hermagor wechselte Holzfeind seinen Arbeitsplatz zu den damaligen Jenbacher Werken und fand dort sofort Aufnahme – auch beim dortigen Liga-Fußballclub, wo er sechs Jahre kickte. Nach der Rückkehr 1973 in seine Heimat gab es dann in Weißbriach einen Fußballverein (gegründet 1972). Natürlich wurde er sofort in den Kader aufgenommen und stand trotz zahlreicher Knieverletzungen bis zu seinem 35. Geburtstag im Kader.

Nachwuchsarbeit war für Heinrich immer sehr wichtig und auch seine beiden Söhne Jochen und Andreas (unten rechts) spielten mit

13 Jahre Sektionsleiter

Gleichzeitig war Holzfeind von 1974 bis 1987 Sektionsleiter und spielte bei der Errichtung des Vereinshauses als Bauobmann eine tragende Rolle. Nebenbei legte er großen Wert auf die Nachwuchsarbeit und baute mit Buben aus Weißbriach sowie aus den Nachbarorten St. Lorenzen und Jadersdorf eine Mannschaft auf, die es bis zur Meisterschaft-Teilnahme schaffte. Der größte Erfolg war der Jugendmeistertitel mit den damaligen Kickern wie Bernhard Flaschberger, Christoph und Hans Santner, Hans Langegger, Joachim Enzi und Werner Waldner. Seine Söhne Jochen und Andreas spielten im Nachwuchs und wurden von Ihrem Vater trainiert.

Gailtal Journal: Wie ließ sich Beruf, Sektionsleiter, Trainer und Spieler terminlich lösen?

Holzfeind: „Es ist gegangen, ich erinnere mich an Tage, wo ich am Vormittag mit dem Nachwuchs unterwegs war und am Nachmittag mit der Ersten im Einsatz war. Natürlich hat mich meine Gattin voll unterstützt und bei Heimspielen in der Kantine die Wurstsemmeln vorbereitet und verkauft. Beruflich war ich zu dieser Zeit als Mechaniker bei Bruno Jarnig (bis 1985) in Köstendorf und danach zwei Jahre wiederum bei Auto Roth in Hermagor tätig.

Ihre schönsten sportlichen Erfolge?

„Jeder Sieg war ein Erfolg und natürlich der Aufstieg in die 1. Klasse unter dem damaligen Trainer Peter Wiedner“.

 

Noch vor der Gründung des Vereines gab es eine Fußballmannschaft in Weißbriach mit Heinrich Holzfeind

Ohne Holzfeind keine Tankstelle in Gitschtal?

„1994 wurde die Aral-Tankstelle in Weißbriach zugesperrt. Der damalige Bürgermeister Günther Sattlegger hat mich daraufhin angesprochen und mir das Angebot gemacht, nach Abbruch und Neubau einer Tankstelle mit Reparaturwerkstätte diese zu übernehmen. Ich habe zugesagt und diesen Betrieb von 1995 bis zu meiner Pensionierung im Jahre 2004 geführt“.

Sportliche Familie

Heinrich hat 1973 die gebürtige Deutsche Sylvia (1952-2022) geheiratet und mit Jochen (50) und Andreas (47) zwei Söhne. Jochen galt damals mit Michael Walchofer als einer der erfolgreichsten Nachwuchsläufer in Österreich. Er wurde u. a. Kärntner Meister und Österr. Abfahrts Vize-Jugendmeister. Sogar Stefan Eberharter ließ er einmal hinter sich. Leider zwangen Jochen zahlreiche schwere Verletzungen bereits mit 16 Jahren zur Aufgabe des Skirennsports.
„Ich bin mit Jochen an den Wochenenden zu allen Rennen mitgefahren und mit meinem damals sieben Tage-Job als Tankwart war das wie Urlaub“, so Holzfeind.
Heute ist DI Dr. Jochen Holzfeind in führender Position bei der VOEST in Zeltweg. Große Freude macht Heinrich Enkelin Kristina (17), die – für Weißbriach unüblich – „Snowboard“ fährt, allerdings bereits im Weltcup.