Vereine sind sein Lebensinhalt

Dellach -

Wenn es um Vereinsarbeit geht, ist Viktor Pirkopf (78) aus Dellach im Gailtal Feuer und Flamme. Seit seiner Jugend engagiert er sich in seiner Heimatgemeinde bei den unterschiedlichsten Verbänden und Organisationen.

Bei bedeutenden Anlässen zeigt sich Viktor gerne in fescher Tracht

Für einen Verein tätig sein ist eine Aufgabe, die viel Zeit und Hingabe erfordert. Viktor Pirkopf war und ist seit Jahrzehnten gleich bei mehreren aktiv. Langeweile ist ihm ein Fremdwort. Der Dellacher startete 1963 mit 21 Jahren seine Vereinslaufbahn als Obmann der JVP, der Jungen Österreichischen Volkspartei. Bis 1970 hatte er das Amt inne. Die intern veranstalteten Vereins-Skirennen quer durch alle Altersgruppen gehen auf seine Kappe. So auch der Gurina Pokal. 1972 ist der Dellacher Sportverein (DSV) aus der Taufe gehoben worden. Wenig überraschend: Der Obergailtaler ist Gründungsmitglied dessen und hat als Leiter der Sektion Ski Alpin Jahrzehnte die Rennen des DSV organisiert.

Initiator Pirkopf mit der großen Glocke anlässlich der Glockenweihe der Filialkirche Dellach 2012

Glaube war bei schwerem Schicksal Stütze

Ein weiteres „Vereinsstandbein“ stellt die Kirche dar. Im Jahr 1965 trat Viktor dem Kirchenrat bei. Seit 1997 ist er Obmann im Pfarrgemeinderat St. Daniel. Mit dem Pensionsantritt 1996 nahm unter seiner organisatorischen Leitung das erste Projekt Gestalt an: der Neubau der Johannes Kapelle in Dellach. Es folgte die Rundum-Renovierung der Pfarrkirche St. Daniel von 2002 bis 2004, 2007 die Sanierung der Dellacher Kirche und 2008/2009 jene der Filialkirche St. Nikolaus. Letztere erhielt dank Fernwärme eine Bodenheizung – für ein Kirchengebäude eine Innovation. 2012 ist für die Filialkirche Dellach ein neuer Glockenstuhl, versehen mit vier Glocken, angeschafft worden. Ein Großereignis, an das sich Pirkopf heute noch gerne erinnert: die festliche Zeremonienfeier – die Glockenweihe – die im November desselben Jahres von statten ging. Ein Jahr darauf erhielt die Pfarrkirche St. Daniel drei brandneue, fortan harmonisch klingende Glocken. Die festliche Glockenweihe im September 2013 ist bis dato im Gedächtnis des gläubigen Gailtalers verankert. Einen schweren Schicksalsschlag hat die Familie Pirkopf 2007 erlitten, als Sohn Robert durch einen tragischen Unfall mit 27 Jahren aus dem Leben gerissen wurde. „Der Glaube und das Vertrauen in Gott haben uns geholfen, das Unglück zu verarbeiten und mit dem Verlust des eigenen Kindes leben zu lernen“, sagt Viktor.

Politik kommt ins Spiel

Zwischenzeitlich kam auf den Tausendsassa noch ein anderes Amt dazu. Denn das Interesse für Politik flammte in den 80er Jahren erneut auf. Pirkopf, Vater von drei Kindern, war zwei Amtsperioden lang Mitglied im Gemeinderat.

Pirkopf im Kreise der Sänger des Kirchenchores St. Daniel beim Dellacher Kirchtag mit Pfarrer Josef Schachner und Pfarrer Franz Brei

Erfüllung in der Musik gefunden

Dem nicht genug. Der 78- Jährige ist seit 1963 Teil des Männergesangsvereins (MGV) Dellach und war dort 35 Jahre zusätzlich als Kassier tätig. Darüber hinaus erklingt seit 1964 seine Basstimme im Kirchenchor St. Daniel. „Ich bin mit Leib und Seele Sänger“, tut er sein Engagement kund. 2002 trat Pirkopf dem Seniorenbund der Ortsgruppe Dellach bei. Seit 2014/2015 ist er Obmann des Vereins, der rund 125 Mitglieder zählt. Zu guter Letzt kann der Altfeuerwehrmann auf eine Laufbahn bei der Freiwilligen Feuerwehr Dellach zurückblicken. Als „Vereinsmeier“ sieht er sich nicht: „Wenn man etwas gerne tut, ist das keine Belastung“, obwohl: „In Spitzenzeiten habe ich mich fünf Mal am Tag umgezogen“, versichert er und ein Lächeln huscht übers Gesicht. Gattin Theresia, eine gebürtige Irschnerin, hat ihm bei sämtlichen Vereinstätigkeiten stets den Rücken frei gehalten.
Die kleine Landwirtschaft hat der umtriebige Gailtaler, der das Tischlerhandwerk erlernt hat und 1966 zu den Österreichischen Bundesbahnen wechselte, Ende 2001 aufgegeben. Bis vor einigen Jahren ist Pirkopf noch gerne gewandert und auf die Berge gekraxelt. Auch dem Laufsport war er lange Zeit zugetan. In Sachen Fitness geht er es nun aus gesundheitlichen Gründen etwas ruhiger an und schaltet ein paar Gänge herunter. Was seine Liebe zu den Vereinen betrifft, so wird es auch in Zukunft sicher nicht ruhig um ihn, „solange es die Gesundheit zulässt“, gibt er dankbar und demütig zu Protokoll.