Verkehr verursacht die meisten Treibhausgase in Kärnten
Pro Kopf verursacht Kärnten 7,6 Tonnen Treibhausgase pro Jahr, das ist um zwei Drittel mehr als der globale Durchschnitt. Der Verkehr ist mit Abstand der größte Verursacher von Treibhausgasen in Kärnten, inkludiert ist dabei auch der Lkw-Verkehr, der in den vergangenen Jahren massiv zugenommen hat, informiert der VCÖ. Mit 1,5 Millionen Tonnen war der CO2-Ausstoß des Verkehrs um 488.000 Tonnen höher als im Jahr 1990. Das ist eine Zunahme von 50 Prozent. Zum Vergleich: Der Gebäudesektor hat im gleichen Zeitraum seine Emissionen halbiert, die Abfallwirtschaft um fast 60 Prozent verringert und der Energiesektor sogar um 77 Prozent.
Lösungen für die Reduktion von Treibhausgas-Emissionen
“Die gute Nachricht ist, dass es im Mobilitätsbereich bereits heute die Lösungen gibt, um die Treibhausgas-Emissionen stark zu reduzieren. Zusätzlich sparen wir Energie und Geld, wenn wir mehr Strecken mit öffentlichen Verkehrsmitteln, mit dem Fahrrad und zu Fuß zurücklegen”, betont VCÖ-Expertin Mosshammer. Gemeinden und Städte können mit einer fußgängerfreundlichen Verkehrsplanung, guter Rad-Infrastruktur, der Stärkung der Ortskerne und Nahversorgung wesentlich dazu beitragen, dass die Bevölkerung mehr Alltagswege klimafreundlich und kostengünstig zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegen können.
Gute Rad-Infrastruktur – Beispiel Arnoldstein
Auch außerhalb der Ortsgebiete ist eine gute Rad-Infrastruktur wichtig. Neben dem Ausbau des Netzes, ist auch die Verschmälerung von überbreiten Freilandstraßen eine rasch umsetzbare Möglichkeit, die Rad-Infrastruktur zu verbessern. Ein positives Beispiel ist die B83 bei Arnoldstein, wo ein Grünstreifen rausgefräst wurde und die rechts daneben verbliebene eineinhalb Meter breite Asphaltfläche ist nun ein Radweg, berichtet der VCÖ.
Gefordert sind auch die Betriebe und Unternehmen, durch Mobilitätsmanagement ihren Beschäftigten es zu erleichtern, mit Bahn, Bus oder Fahrrad zur Arbeit zu kommen, wie das beispielsweise Infineon in Villach macht.
Und was kann jeder und jede Einzelne tun?
Viel, wie die VCÖ-Tipps zeigen. Zum Beispiel kurze Strecken zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegen. Zudem überall dort, wo es möglich ist, öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Mit dem KlimaTicket Kärnten können sich vor allem Pendlerinnen und Pendler im Vergleich zum Auto viel Geld sparen.
Weitere VCÖ-Tipps
Wer mit dem Auto fährt, spritsparend fahren. Fahrgemeinschaften reduzieren CO2-Ausstoß und die Kosten. Und wer beim Einkauf regionalen Produkten den Vorrang gibt, hilft mit, den Lkw-Verkehr zu reduzieren und stärkt zudem die regionalen Landwirte und Hersteller. “Unser aller Konsumverhalten hat Einfluss darauf wie viele Lkw auf den Straßen unterwegs sind”, erinnert VCÖ-Expertin Mosshammer und: “Viele kleine Maßnahmen bewirken in Summe großes. Klimaschutz zahlt sich für alle aus.”
Verkehr ist in Kärnten der größte Verursacher von Treibhausgasen (Treibhausgas-Emissionen in Kärnten im Jahr 2020, in Klammer Änderung zum Jahr 1990)
- Verkehr: 1,507 Millionen Tonnen (plus 488.000 Tonnen)
- Industrie: 0,909 Millionen Tonnen (plus 93.000 Tonnen)
- Landwirtschaft: 0,661 Millionen Tonnen (minus 132.000 Tonnen)
- Gebäude: 0,473 Millionen Tonnen (minus 500.000 Tonnen)
- Fluorierte Gase: 0,449 Millionen Tonnen (minus 330.000 Tonnen)
- Abfallwirtschaft: 0,133 Millionen Tonnen (minus 184.000 Tonnen)
- Energie: 0,108 Millionen Tonnen (minus 366.000 Tonnen)
Gesamt: 4,24 Millionen Tonnen (minus 268.000 Tonnen)
Quelle: Umweltbundesamt, VCÖ 2022