VCÖ sieht Potenzial für mehr Mobilitätsfreiheit
„Auch in den Regionen ist eine Trendwende möglich“, betont VCÖ-Experte Michael Schwendinger. Ziel sei es, die Abhängigkeit vom Auto zu verringern und gleichzeitig die Freiheit in der Verkehrsmittelwahl zu erhöhen. Dafür brauche es laut dem VCÖ aber vor allem eine kluge Raumordnung. Statt immer neuer Einkaufszentren auf der grünen Wiese solle man Ortskerne stärken und Geschäfte dort ansiedeln, wo sie fußläufig erreichbar sind. „Die Stärkung der Ortskerne reduziert nicht nur die Abhängigkeit vom Auto, sondern belebt auch die Gemeinde. Wo mehr zu Fuß gegangen wird, entstehen mehr soziale Kontakte – besonders wichtig für ältere Menschen“, so Schwendinger.
Koralmbahn sorgt ab Dezember für Mobilitätsschub
Ein entscheidender Faktor für diese Trendwende ist der Ausbau des öffentlichen Verkehrs. Ab 14. Dezember 2025 tritt in Kärnten der neue Fahrplan in Kraft – und der hat es in sich.
Mit der Inbetriebnahme der Koralmbahn wird das öffentliche Verkehrsangebot deutlich verbessert:
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Halbstundentakt im Zentralraum Kärnten
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20-Minuten-Takt zwischen Klagenfurt und St. Veit
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Halbstundentakt zwischen Spittal an der Drau und Radenthein
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Ausweitung des Busangebots und neue Bedarfsverkehre in Mittelkärnten
Günstiger unterwegs mit dem Kärnten Ticket
Ein weiterer Anreiz, auf Bus und Bahn umzusteigen, ist das Kärnten Ticket. Für 430 Euro im Jahr können Fahrgäste das gesamte Bundesland mit öffentlichen Verkehrsmitteln nutzen. Zum Vergleich: Mit demselben Betrag kommt man mit dem Auto – laut amtlichem Kilometergeld – gerade einmal 860 Kilometer weit. Das entspricht weniger, als viele Menschen in einem Monat fahren. „Wer auf Öffis umsteigt, spart enorm viel Geld – vor allem Pendlerinnen und Pendler“, erklärt Schwendinger. Sein Appell richtet sich auch an Kärntner Unternehmen: Sie könnten mit betrieblichen Jobtickets und gezieltem Mobilitätsmanagement ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aktiv beim Umstieg unterstützen.
Mehr Lebensqualität durch weniger Autoabhängigkeit
Ob in Villach, Klagenfurt oder im ländlichen Raum – die Zeichen stehen auf Veränderung. Mit besserer Infrastruktur, attraktiven Angeboten und einer neuen Bahnverbindung bietet sich Kärnten die Chance auf eine echte Mobilitätswende.
Weniger Stau, weniger Kosten, mehr Freiheit – das ist das Ziel. Und mit der Koralmbahn steht Kärnten kurz davor, diesem Ziel einen großen Schritt näherzukommen.