Zum Welternährungstag: Viele Lebensmittel landen im Müll – und der Wandel unserer Ernährung

Österreich -

Anlässlich des Welternährungstages am 16. Oktober wird auf ein wachsendes globales Problem aufmerksam gemacht: Immer mehr Menschen leiden unter den Folgen falscher Ernährung. Übergewicht und Adipositas nehmen weltweit stark zu – erstmals sind mehr Kinder und Jugendliche übergewichtig als untergewichtig. Auch in Österreich zeigt der Trend nach oben: 2022 waren 28 Prozent der Fünf- bis 19-Jährigen übergewichtig. Gleichzeitig kann eine zu hohe Kalorienzufuhr mit einem Mangel an wichtigen Nährstoffen einhergehen.

Modellrechnungen zeigen: Gesündere Ernährung könnte Millionen Leben retten.

400 bis 800 Euro pro Haushalt landen jährlich im Müll

Die aktuellen Diskussionen über Lebensmittelpreise greifen nach Ansicht von Expert:innen zu kurz. „Ernährung betrifft alle gesellschaftlichen Bereiche. Die Probleme lösen wir nicht mit niedrigen Preisen. Wir brauchen Wertschätzung für Lebensmittel und einen sorgsamen Umgang“, heißt es. In Österreich landen jährlich über eine Million Tonnen noch genießbarer Lebensmittel im Müll. Ein durchschnittlicher Haushalt wirft Essen im Wert von 400 bis 800 Euro pro Jahr weg – das entspricht den Kosten für einen monatlichen Einkauf.

Globaler Wandel im Ernährungssystem

Das Ernährungssystem hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Früher dominierten stärkereiche Grundnahrungsmittel den Speiseplan, heute steigt der Konsum von pflanzlichen Ölen oder kalorienreichen Süßungsmitteln . Die scheinbare Vielfalt der Lebensmittel entsteht dabei vor allem durch Verarbeitung, nicht durch unterschiedliche Ausgangsprodukte. Diese Veränderungen wirken sich direkt auf die Gesundheit aus und tragen wesentlich zu den steigenden Zahlen chronischer Krankheiten bei, heißt es.

Gesundheit, Kosten und Klima

Eine unausgewogene Ernährung mit stark verarbeiteten Lebensmitteln erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Krebs. Die FAO schätzt, dass weltweit jährlich rund sieben Billionen Euro an versteckten Gesundheitskosten durch falsche Ernährung entstehen. In Österreich verursacht Adipositas allein fast 2,5 Milliarden Euro jährliche Kosten im Gesundheitssystem – dazu kommen über eine halbe Million Krankenhaustage. Laut Experten könnte eine gesündere Ernährung Millionen vorzeitiger Todesfälle verhindern und die ernährungsbedingten Treibhausgasemissionen um bis zu 70 Prozent reduzieren.