In einer persönlichen Erklärung verkündete Rudolf Anschober, Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz am Dienstagvormittag seinen Rücktritt. Grund dafür sei der gegenwärtige Druck. „Ich habe versucht in den letzten Monaten alles zu geben“, so Anschober. Er habe seit 14 Monaten durchgearbeitet. „Dabei habe ich mich offensichtlich überarbeitet“, betont er.
Anschober legt Funktion nieder
Schon in der Vorwoche war Anschober aufgrund eines Kreislaufkollaps im Krankenstand. Darum will er die Notbremse ziehen. In Absprache mit den Ärzten hat er sich dazu entschieden, seine Funktion als Minister niederzulegen. Am kommenden Montag findet die Angelobung seines Nachfolgers statt. Dieser steht aktuell noch nicht fest.
Grüne danken Anschober für seinen Einsatz
„Dass Rudolf Anschober zurücktritt, ist sehr bedauerlich. Er hat Österreich ein Jahr lang an vorderster Front und unter großem persönlichem Einsatz durch diese Gesundheitskrise geführt – dafür gebührt ihm großer Dank! Ich schätze ihn sehr, umso mehr muss diese persönliche Entscheidung respektiert werden“, betont Olga Voglauer, Landessprecherin der Kärntner Grünen.
„Rudolf Anschober hat sich in all den Jahren seiner Politikerkarriere mit ganzer Kraft für grüne Anliegen eingesetzt – ob als Landesrat in Oberösterreich oder als Gesundheitsminister, seine Expertise wird uns fehlen. Das letzte Jahr war eine große Herausforderung für uns alle – die Last, die auf seinen Schultern lag, war allerdings besonders groß. Ich danke ihm für seine Arbeit für unser Land“, so Voglauer.
LH Kaiser, LHStv.in Prettner: Respekt für „Notbremsung“
„Ein Humanist, ein Pragmatiker, ein unaufgeregter Beharrer; einer, der die ‚Sache‘ über die Parteipolitik und erst recht über die eigene Befindlichkeit gestellt hat – so haben wir Minister Rudolf, Rudi, Anschober kennen- und schätzen gelernt. Sein Rücktritt ist bedauerlich, aber verständlich“, so reagieren der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser sowie Gesundheits- und Sozialreferentin LHStv.in Beate Prettner auf den Rückzug Anschobers.
Am Beispiel des Gesundheitsministers werde wieder einmal deutlich, dass „wir alle keine Maschinen sind. Wir sind Menschen. Es ist bemerkenswert, dass er die Reißleine gezogen hat“, meint Kaiser. „Als Gesundheits- und Sozialreferentin habe ich in den vergangenen 13 Monaten Hunderte Stunden mit Anschober per Videokonferenzen getagt. Er musste viele unpopuläre Entscheidungen treffen“, so Prettner. Beide, Kaiser und Prettner, wünschen ihm für die Zukunft alles Gute und vor allem Gesundheit. Jetzt brauche es jetzt dringend eine rasche Personalentscheidung seine Nachfolge betreffend.