FPÖ-Darmann/Muhr: „Regionalität und Landwirtschaft unterstützen – damit auch unsere Kinder noch Bauern sein können“

Kärnten -

In einer gemeinsamen Pressekonferenz wiesen heute der Kärntner FPÖ-Chef Klubobmann Gernot Darmann und Landwirtschaftskammer-Vizepräsident Manfred Muhr, Landesobmann der Freiheitlichen und Unabhängigen Bauernschaft, auf die dramatische Situation in der heimischen Landwirtschaft hin und präsentierten die neue FPÖ-Kampagne „Damit auch unsere Kinder noch Bauern sein können“.

Darmann betonte, dass gerade der Bauernstand infolge der Corona-Krise noch zusätzlich unter Druck geraten ist, durch den Wegfall der Gastronomie, der Schließung von Tourismusbetrieben sowie Exportschwierigkeiten sei es etwa zu einem Preisverfall bei Rind- und Schweinefleisch gekommen, ebenso fehlen Abnehmer für das heimische Holz. „In den vergangenen Monaten waren wir im Rahmen unserer Regionalitätstour bei vielen bäuerlichen Betrieben. Angesichts ihrer schwierigen Situation mit immer geringeren Einkommen und höheren Belastungen gibt es eine massive Sorge der Bauern, ob ihre Kinder und Kindeskinder auch noch Bauern sein können! Stellen wir uns die dramatischen Folgen vor, wenn unsere Bauern einmal als Produzenten regionaler Produkte ausfallen und auch unsere Kulturlandschaft, unsere Wiesen, Äcker und Wälder einmal nicht mehr bewirtschaften: Wen werden wir dann sündteuer bezahlen müssen, um das aus Pflicht zu machen, was jetzt unsere Bauern als Berufung und mit Leidenschaft machen? Genauso sind es unsere Bauern, die seit Jahrhunderten Umweltschutz praktizieren. Dennoch werden sie durch die regierende Politik im Stich gelassen. Wir müssen jetzt die Rahmenbedingungen schaffen, damit unsere Bauern überleben“, so der FPÖ-Chef.

Neue FPÖ-Kampagne soll Bewusstsein für notwendige Unterstützung der Bauern stärken

Um in der Bevölkerung das Bewusstsein zur notwendigen Unterstützung der Bauern zu stärken, werden im Zuge der neuen FPÖ-Kampagne in ganz Kärnten von Bauern auf ihren landwirtschaftlichen Flächen vorerst 200 Transparente aufgehängt. „Das Interesse unter den Bauern ist enorm. Das ist ein positiver Protest gegen die fehlende Unterstützung durch die Regierung.“ Darmann verwies darauf, dass sich die FPÖ seit Jahren intensiv mit den notwendigen Maßnahmen zur Stärkung der Bauern beschäftigt und im Landtag schon viele Initiativen gesetzt hat. Beispielhaft nannte er Anträge für ein faires und höheres Einkommen für Kärntens Land- und Forstwirte, zur Wiedereinführung der gekoppelten Mutterkuhprämie, dem Aussetzen der Sozialversicherungs-Beiträge und Soforthilfemaßnahem für Kärntner Rinderbauern nach steirischem Vorbild.

Landwirtschaftskammer-Vizepräsident Manfred Muhr bekräftige diese Forderungen der FPÖ an die Bundes- und Landesregierung, um eine kurzfristige Erleichterung für die Bauern zu erreichen. „Der Grüne Bericht weist in Kärnten im Vorjahr ein Einkommensminus von 7 Prozent aus, ausgehend von einem ohnehin schlechten Niveau. Die Coronavirus-Pandemie verschärft die Situation noch weiter. Die bisher von der Bundesregierung versprochenen Corona-Maßnahmen sind hier nur ein Tropfen auf den heißen Stein und keine echte Hilfe“, betont Muhr. Um den heimischen Fortwirten zu helfen müsse es etwa dringend vorübergehende Importbeschränkungen für Holz geben. Ebenso müsse die Bundesregierung dafür sorgen, dass öffentliche Förderungen, die in den Einheitswert eingerechnet wurden, wieder herausgenommen werden, damit die hohen Sozialversicherungsbeiträge abgefedert werden. Zusätzlich müsse für heuer die Bundesregierung mindestens für zwei Quartale die Sozialversicherungsbeiträge für die Bauern übernehmen.

„Um den Konsumenten auch die Möglichkeit zu geben, unsere heimische Landwirtschaft durch Einkäufe aktiv zu unterstützen, brauchen wir endlich eine klare und durchgehende Herkunftskennzeichnung für alle Produkte. Wo Österreich draufsteht, muss auch 100 Prozent Österreich drin sein. Der Eiertanz der ÖVP, die alle Macht in der Agrarpolitik auf sich vereint, ist daran schuld, dass diese klare Herkunftskennzeichnung noch immer nicht umgesetzt wurde“, betont Muhr abschließend.