Kärntens Straßenmeistereien sind für Wintereinbruch bereit

Kärnten -

Wie wichtig ein organisierter Winterdienst ist, haben schwere Schneefälle in der Vergangenheit mehrfach gezeigt. Die über 440 Mitarbeiter in den 17 Straßenmeistereien des Landes stehen ab sofort wieder rund um die Uhr in Bereitschaft, um 2.750 Straßenkilometer bzw. 5.772 Räumkilometer bei Schneefall und Glatteis befahrbar zu halten. „Der Winterdienst sorgt mit seinem Einsatz für die Sicherheit der Bevölkerung und für die Erreichbarkeit selbst bis in die entlegensten Gebiete Kärntens“, sagte Straßenbaureferent LR Martin Gruber beim heutigen Pressegespräch in der Villacher Straßenmeisterei.

LR Gruber: Über 440 Mitarbeiter stehen mit modernster Winterdienst-Flotte parat – In den letzten Jahren wurden 19 Millionen Euro in neuen Fuhrpark investiert – 54 Streusalzsilos und 33 Salzsoletanks sind gefüllt

Dafür benötigen die Mitarbeiter aber auch die entsprechenden Gerätschaften, daher wird kräftig in die Aufrüstung des Fuhrparks investiert. Inzwischen wurden 40 Prozent der Lkw und 35 Prozent der Unimogs getauscht. „Insgesamt haben wir in den letzten vier Jahren rund 19 Millionen Euro in Neuerungen investiert und haben heute die modernste und leistungsfähigste Winterdienst-Flotte seit über zehn Jahren“, betonte der Landesrat.

Neue Geräte für eine rasche Schneeräumung

Alleine dieses Jahr wurden ein zusätzlicher 420 PS starker SynTrac mit Schneefräse sowie vier Unimogs und ein leistungsfähiger Traktor um insgesamt rund 2,3 Millionen Euro angeschafft. „Das sind nachhaltige und sinnvolle Investitionen in die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer und unsere Mitarbeiter, die große Einsatzbereitschaft zeigen. Gleichzeitig machen wir den Winterdienst damit auch effizienter, denn eine moderne Flotte bedeutet auch kürzere Umlaufzeiten und damit eine raschere Schneeräumung“, sagte Gruber.

10 Millionen Euro für den Winterdienst

Rund zehn Millionen Euro sind heuer für den Winterdienst kalkuliert, was den Kosten eines Durchschnitts-Winters entspricht. „Nach den Bauagenden ist der Winterdienst einer unserer größten Kostenfaktoren im Straßenbaureferat. Bei Bedarf wird das Budget auch erhöht“, so der Straßenbaureferent, der alleine aufgrund der Preissteigerungen, speziell bei Sprit und Salzbevorratung, schon von Mehrkosten für den heurigen Winterdienst zwischen 500.000 und 700.000 Euro ausgehe.

Pilotprojekt “EDE”

Um langfristig Kosten zu sparen, setzt die Straßenverwaltung immer wieder innovative Projekte um. Das neueste Pilotprojekt „EDE“ ist eine elektronische Einsatzdatenerfassung, die bereits in der Straßenmeisterei Greifenburg angewendet wird, wie Abteilungsleiter Volker Bidmon erklärte. Mit diesem Programm werden sämtliche Daten wie Fahrtroute, Salzverbrauch etc. digital erfasst. Diese Informationen werden genutzt, um Personal und Fahrzeuge effizienter einsetzen zu können. Im Winter 2023/24 soll das Datensystem flächendeckend genutzt werden.

Reduktion von Streusalz durch Solemischungen – Kostenersparnis und Umweltschutz

Nicht nur zur Kostenersparnis, sondern auch im Sinne des Umweltschutzes arbeitet das Land seit Längerem daran, Streusalz durch selbst hergestellte Solemischungen zu reduzieren, erklärte Hubert Amlacher von der Straßenmeisterei Villach. Dafür wird das klassische Trockensalz mit ca. 30 Prozent Sole (Flüssigsalz) gemischt und auf die Straßen aufgebracht. Diese Mischung hat eine längere Liegedauer und bessere Haftung auf der Fahrbahn, was die Präventivstreuung erleichtert, die Umwelt schont und kostengünstiger ist. Inzwischen verfügt jedes Straßenbauamt über eine eigene moderne Soleaufbereitungsanlage, insgesamt stehen landesweit 33 Salzsoletanks mit einem Fassungsvermögen von 938.000 Litern zur Verfügung.

Zahlen und Fakten:

17 Straßenmeistereien gibt es in Kärnten

Über 440 Mitarbeiter sind für 5.772 Räumkilometer verantwortlich

72 Lkw, 48 Unimogs und 31 Schneefräsen bzw. Schneeschleudern

10 externe Frächter bei Bedarf abrufbereit

54 Streusalzsilos und 33 Salzsoletanks

10 Millionen Euro kostet ein Durchschnitts-Winter

300.000 Euro kostet ein einziger Räumtag

39 Webcams dienen zur Wetterbeobachtung