Waldinventur - Daten:

Positive Bilanz: Öster­reichs Wald­fläche nimmt täglich um sechs Hektar zu

Kärnten/Österreich -
Seit 1961 wird die Waldinventur durchgeführt. Nun präsentierte Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig gemeinsam mit Peter Mayer, Leiter des Bundesforschungszentrums für Wald, die aktuellen Daten. In Kärnten bedecken 584.000 Hektar Wald 61 Prozent der Fläche des Bundeslandes.

Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig und der Leiter des Bundesforschungszentrums für Wald Peter Mayer stellen die Ergebnisse der "Österreichischen Waldinventur" vor.

„In jedem guten Unternehmen wird regelmäßig Inventur gemacht. Das Bundesforschungszentrum für Wald führt seit 1961 eine Bestandsaufnahme des österreichischen Waldes. Die Ergebnisse für den Zeitraum 2016 bis 2021 sind trotz der Herausforderungen des Klimawandels positiv: In den letzten zehn Jahren hat Österreichs Waldfläche täglich um sechs Hektar zugenommen – das ist neun Mal die Fläche eines Fußballfeldes“, betont Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig bei der gemeinsamen Ergebnis-Präsentation der Österreichischen Waldinventur mit Peter Mayer, Leiter des Bundesforschungszentrums für Wald.

Kärnten: 61 Prozent Wald

Damit nimmt die Waldfläche in Österreich weiter zu und beträgt mehr als vier Millionen Hektar, dies entspricht 47,9 Prozent der Staatsfläche. Das waldreichste Bundesland ist die Steiermark mit 62 Prozent, gefolgt von Kärnten mit 61 Prozent, Salzburg 52 Prozent und Oberösterreich 42 Prozent. „Unsere Waldflächen vergrößern sich vor allem in den gebirgigen Regionen im Westen Österreichs. Sie werden entweder aufgeforstet oder es entsteht von Natur aus Wald. Der Klimawandel führt zwar zu einem Anstieg der Waldgrenze, dieser verläuft aber sehr langsam“, führt BFW-Leiter Peter Mayer aus.

“Es wächst mehr Holz, als genutzt wird.”

„In Österreich wächst mehr Holz nach, als genutzt wird. Auch das ist eine gute Bilanz und entspricht dem Prinzip der nachhaltigen Waldbewirtschaftung. Gleichzeitig trägt eine nachhaltige Nutzung zu den Zielen der Bioökonomie bei, während die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen verringert werden kann“, so Totschnig. Laut Waldinventur werden derzeit 89 Prozent des Zuwachses geerntet. Damit das so bleibt, ist die nachhaltige aktive Bewirtschaftung des Waldes im österreichischen Forstgesetz festgeschrieben.

Schalenwild beschädigt Wald immer mehr

Gleichzeitig beeinflussen die natürlichen Waldbewohner auch das Ökosystem Wald: „Schalenwild wie Reh und Hirsch ernähren sich auch von jungen Waldbäumen. Der Bestand an Schalenwild nimmt aber seit vielen Jahrzehnten laufend zu und ist für eine gesunde Entwicklung der Waldverjüngung zu hoch“, so Mayer und verweist darauf, dass die vorhandene Verjüngung auf einer Fläche von 420.000 Hektar Wald durch Verbiss geschädigt ist. Hier sei eine Reduktion auf die Hälfte dieser Fläche in den nächsten Jahren erforderlich, um eine Trendumkehr einzuleiten. Dafür setzt sich der Österreichische Forst- und Jagd-Dialog ein

350 Millionen Euro für Österreichs Wälder

„Damit unsere Wälder auch in Zukunft Lebensraum für Pflanzen und Tiere sein können, Erholungsraum für uns Menschen und Wirtschaftsraum mit tausenden Arbeitsplätzen, müssen wir sie klimafit machen. Mit dem Österreichischen Waldfonds haben wir das richtige Instrument dafür umgesetzt. Er ist mit 350 Mio. Euro das größte Unterstützungspaket, das es für unsere Wälder jemals gab. Mit zehn Maßnahmen unterstützen wir Waldbewirtschafter bei der Wiederaufforstung, Borkenkäferschäden oder der Errichtung klimafitter Wälder“, so Totschnig abschließend.