Von Ellen Rettenbacher
Diese Sportarten brauche ich, um mental und körperlich fit zu bleiben, denn die große Herausforderung liegt im Motorradsport, den ich seit dem Kauf meiner BMW Adventure R 1200 GS betreibe. Schon 2018 rollten die Räder der Gelände-Straßen-Maschine nach Italien in Richtung Vesuv, ein Jahr später fuhr ich die Tour der Grand Alpes, 2020 bereiste ich den ganzen französischen Teil der Teil der Pyrenäen – und das alles alleine. Abenteuer beginnen im Kopf und so auch bei mir: durch die Reiseroutenplanung am PC, dem Studieren diverser Fachzeitungen und dem genauen Timing, wird die tatsächliche Reise enorm erleichtert. Gerade weil ich alleine unterwegs bin, braucht auch meine Frau Dagmar, mit der ich heuer 40 Jahre verheiratet bin, keine Sorge zu haben“, beruhigt der gelernte Betriebsschlosser und Werkzeugmacher.
Kein Leichtsinn erlaubt!
Schon in seinem Beruf bei der Firma Villas war er in seinem Tätigkeitsbereich als Dampfkesselwärter größtenteils auf sich selbst gestellt und trug die Alleinverantwortung. „Hier lernte ich Präzision, die ich auch beim Lenken des Motorrades benötige. Zirka neun Stunden am Tag, mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 50 km/h und einer Streckenbewältigung von max. 300 km pro Tag, lauern im Straßenverkehr durchwegs heikle Gefahren.”
Schon als Jugendlicher ein Mopedfahrer
„Gott sei Dank erlaubte es das Budget als junger Bursch nicht, eine starke Maschine zu fahren. Meine Frau und ich haben früh geheiratet und von da her wollte ich kein Risiko eingehen. Ich war aber schon ein wilder Hund, ein paar Schrammen habe ich vom ersten Moped, einem 50er, 4-Takter, schon abbekommen“, so Mike, wie er von Freunden genannt wird. Die Zeiten vergingen und mit dem Erlangen der eigenen Reife, begann der Thörl-Maglerner wieder mit dem Planen seiner nächsten Reisen per starker BMW: Diesmal sollten es 5.000 km in 3 Wochen werden. Die Route: Italien – Sizilien – Sardinien – Korsika. Das Ziel per Spickzettel (Roadbook) auf dem Tankrucksack, als Sicherheit dient das Navi. „Ich möchte die Landschaft genießen, die Luft riechen, Autobahnen vermeiden und so gut es geht auf meinen Reisen ohne digitale Welt zurechtkommen. Je besser meine Vorbereitung ist, desto einfacher die Tour.” 18x schlief Alfred Mikula auf Campingplätzen in seinem Zelt, 2x kam er zum Genuss von „bed & breakfast“ und situationsbedingt wurde nur 1x ein Hotel aufs grade Wohl angefahren. „Die Hitze letzten Jahres war die größte Herausforderung für mich, doch als ich am Ätna ankam, belohnten mich die kühlenden 16 Grad“.
Highlights auf der Tour vom 3. – 24.9.22
Im Interview überschlugen sich die Ereignisse seiner Reiseroute. Allerdings blieben viele Eindrücke tief verankert: So überraschte Süditalien mit einem unerwartet gebirgigen Gebiet, das Negativhighlight war Neapel mit seinen Müllbergen. Weiter ging die Reise in Italien zur Amalfiküste bis hin nach Sizilien. Schlussendlich finalisierte Mikula seine Tour mit den Ländern Sardinien und Korsika. Vollbepackt mit Bildern, die er während seiner Stopps geknipst hat, und den Gesprächen und Erzählungen der Einheimischen. Immer mit als Proviant: Mannerschnitten! Die süße Köstlichkeit hat dem smarten Kärntner schon so einige Türen geöffnet und so ist er überall freundlich aufgenommen worden.