Weißbriach -
Bei Ski-Ass Max Franz gilt: Nomen est Omen. Der Weißbriacher trägt nicht zufällig den Spitznamen „Wildsau“ – er zählt zu den besonders „Wilden“ im Skizirkus. Mit seinen Weltcup-Erfolgen und einer WM-Medaille mischt er in den Speed-Disziplinen vorne mit.
Wusste schon Klein-Maxi, dass er einmal Rennläufer werden will, wenn er groß ist?
Max Franz: Das wusste ich schon als Kind, ganz klar. Skirennläufer – das und nichts anderes. Tatsächlich ist es mir gelungen einen Kindheitstraum in die Realität umzusetzen. Dahinter steckt natürlich nicht nur ein gewisses Talent, sondern vor allem harte Arbeit, aber auch ein Stück Idealismus und im Fall von Speed-Spezialisten wie mir wohl auch eine Extra-Portion Wildheit.
Apropos Wildheit: Wie bist du eigentlich zu deinem Spitznamen „Wildsau“ gekommen?
Der Name begleitet mich bereits seit meinen Europacup-Zeiten. Dort ging ich erstmals im März 2006 an den Start. Der Speed lag mir von Anfang an quasi im Blut, ich hatte immer schon ein gutes Auge für die schnelle Linie. Und weil mein Fahrstil von meinen Kollegen als besonders wild eingestuft wurde, bekam ich von ihnen auch den bis heute gültigen Spitznamen „Wildsau“ verliehen.
Dein Vater Max Franz sen. ist Skilehrer am Nassfeld. Hat er dir das Skifahren beigebracht?
Natürlich. Meine ersten Kurven habe ich mit meinem Papa in den Schnee gesetzt. Ohne meine Eltern und den Rückhalt Familie hätte ich den Weg in den Weltcup bestimmt nicht geschafft. Ganz praktisch dabei: Der Abstand zwischen meinem Elternhaus und der Skipiste im Familienskigebiet Weißbriach beträgt wenige Meter – ich bin also quasi 1. Reihe fußfrei auf der Piste aufgewachsen.
Wie kann man sich die Vorbereitungen für die Skisaison der Speed-Asse vorstellen?
Um gleich einmal ein Vorurteil vorwegzunehmen: Profi-Skifahrer ist ein Ganzjahres-Job. Bereits vor dem 1. Rennen der Saison haben wir Läufer knapp 50 Skitage in den Beinen. Und wer meint, nach dem Weltcup-Finale würde für uns der Sommerurlaub starten, der irrt. Skitraining bis Mitte April, erst dann ein Monat Pause. Im Anschluss startet das Konditions- und Krafttraining und die ersten Skitage in Chile lassen nicht lange auf sich warten. Und dann natürlich die Weltcup-Saison.
Hat das Profi-Skifahrertum auch Schattenseiten?
Fangen wir einmal mit den Sonnenseiten an: Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht – etwas Schöneres kann man sich nicht vorstellen. Die „Schattenseiten“ gibt es natürlich auch, aber ich übe meinen Beruf mit Leidenschaft aus, daher stören mich diese Faktoren nicht. Sonn- und Feiertage gibt es nicht, mein Urlaub beschränkt sich auf ganz wenige Wochen im Jahr. Die Luft an der Weltcup-Spitze ist dünn: Man muss sich daher immer am Limit bewegen, um erfolgreich zu sein.
Gibt es ein „Geheimrezept“, um es bis an die Spitze zu schaffen?
Das gibt es – aber ist vermutlich nicht das, was alle hören wollen. Talent, Mut, Trainingsdisziplin. Ganz wichtig ist es aus meiner Sicht, Kindern schon von Anfang an zu vermitteln, dass Sport und Bewegung wichtige Elemente im Leben sind. Hier sind die Eltern gefragt. Es muss natürlich nicht aus jedem Kind ein Profisportler werden. Doch nur so können Kinder zu gesunden und sportlichen Menschen heranwachsen.
Was sind deine Ziele für die neue Skisaison?
Ganz klar: Rennen zu gewinnen. Mit einem anderen Vorhaben als diesem braucht man sich nicht in die Weltcup-Saison zu stürzen. Ich fühle mich sehr gut vorbereitet für den Winter: Ich habe die Skimarke gewechselt, sehr viel Kraft-, Konditions- und Skitraining hinter mir und freue mich nun darauf, wieder Rennen bestreiten zu dürfen.
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