Von Georg Krutzler
Anfangs als Skirennläufer unterwegs, begann der Zollwachbeamte a. D. in den 1960er Jahren in der neu von Franz Wiegele aufgebauten Mannschaft mit dem Skispringen. Bereits 1969 wurde der vierfache Familienvater österr. Jugendmeister und gewann mit 19 Jahren seinen ersten nationalen Meistertitel. Sein erster Weltcupeinsatz war im Dezember 1979 in Cortina d`Ampezzo. Bei der Vierschanzentournee, wo er insgesamt 8 Mal auf dem Baken stand, war sein bestes Einzelresultat ein Dritter Platz und zwar 1975 beim Neujahrspringen in Garmisch-Partenkirchen. In der Gesamtwertung 1974/75 war sein bestes Ergebnis ein 13. Platz und im Gesamtweltcup 1979/80 der 6. Platz.
45mal in den Top-Ten
Insgesamt feierte der Bio-Bauer drei internationale Siege, stand 16 Mal auf dem Podest und sprang 45 Mal unter die besten zehn. Die Olympischen Spiele 1976 verpasste Millonig aufgrund der hohen Leistungsdichte nur knapp. Dafür war er dann 1980 in Lake Placid mit Hubert Neuper, Toni Innauer und Armin Kogler mit dabei und belegte auf der Großschanze den 25. Platz. Nachdem es dann ein Jahr später nicht mehr so gut verlief, beendete Millonig im Alter von 29 Jahren seine aktive Springerkarriere.
Was waren Höhepunkte in der aktiven Sportlerlaufbahn?
Millonig: „Ein schönes Erlebnis neben dem Sieg in Planica war 1974 die Teilnahme bei einem Springen in Sapporo mit Trainer Max Golser und den ÖSV-Kollegen Reinhold Pachler und Walter Habersatter, wo auch Japans Kaiser anwesend war. Ich habe erstmals die große Welt erlebt. Erwähnen möchte ich aber auch die langjährige Freundschaft (Springertreffen) mit den ehemaligen WC-Springern Falco Weisflog (68) und Bernd Eckstein (68) aus Ostdeutschland. Wir treffen uns seit 20 Jahren bei mir zu Hause“.
Ware Sie auch auf Funktionsebene tätig?
„Ja ich war fünf Jahre im Ktn. Landesschiverband als Sportwart für die Nordischen und Skispringer tätig. Beim Innauer Skifest in Bad Kleinkirchheim habe ich Thomas Morgenstern beobachtet, sein Sprungtalent entdeckt und gleich die Eltern darauf angesprochen. Er wurde in der Folge einer der erfolgreichsten Österreichischen Adler.”
Wie war die Geburtstagsfeier?
„Ich habe zu keiner Feier eingeladen, trotzdem überraschten mich die ehemaligen Springerkollegen wie Olympiasieger Dr. Karl Schnabel, Hans Wallner, Sepp Gratzer, Bernd Eckstein und unser erster Trainer Franz Wiegele sen.. Sie haben auch noch die „5 Gailtaler“ mitgebracht, die für mich ein eigenes Lied geschrieben und dieses natürlich gesungen haben. Nochmals danke für diese Überraschung“.
Ein leidenschaftlicher Bio-Bauer
Privat ist Millionig mit Heidelinde verheiratet, hat vier Kinder und vier Enkelkinder. Beruflich war der ehemalige Schispringer von 1975 bis 2012 bei der Zollwache in Thörl und Arnoldstein sowie die letzten Jahre auf der Grenze des Karawankentunnels. Bereits mit 17 Jahren verlor Millonig seinen Vater und musste als damals aktiver Sportler zusätzlich am elterlichen Bauernhof mit Gasthaus (bis 1982) den Mann stellen. Er baute diesen später dann zu einem anerkannten Bio-Bauernhof (Siloverzicht) um.
Ein Danke vom SV-Achomitz
Ein Danke für seine Hilfe und moralische Unterstützung. „Hans ist einer der größten Fans des Sprungsportes und jemand der auch die Traditionen und Bräuche hoch hält. Heuer beim Achomitzer Kirchtag (August) wird Hans zum 30. Mal als Kranzhalter im Einsatz stehen.