Schlafstörungen bei 30 Prozent der Österreicher: Gefahr für Gesundheit und Straßenverkehr
Rund 30 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher aller Altersgruppen leiden an Schlafstörungen. Bei Erwachsenen zählen schlafbezogene Atemstörungen zu den häufigsten Ursachen für einen schlechten Schlaf. Mit verheerenden Folgen. „Bei monotonen Tätigkeiten kommt es tagsüber zum spontanen Einschlafen. Das kann unter anderem zu schweren Unfällen im Straßenverkehr führen“, sagt Dr. Boris Fugger, Oberarzt und Leiter des Schlaflabors an der Abteilung für Innere Medizin am LKH Villach.
Die schlafbezogenen Atemstörungen haben zudem Auswirkungen auf Blutdruck und Herzfrequenz, die erhöht werden. Fugger: „Damit steigt das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall.“ Aber auch andere Pathologien wie zum Beispiel das Restless-Legs-Syndrom gehören zu den Schlafstörungen.
Bestnote 1A für exzellente Diagnostik und Therapie
Im Schlaflabor der Abteilung für Innere Medizin werden derartige Störungen diagnostiziert und auch therapiert. Dafür steht ein topmodern ausgestattetes Labor mit insgesamt acht Betten (acht Zimmern) und 14 Mitarbeitern aus Medizin und Pflege für die Patienten zur Verfügung. Die hohe Qualität der Einrichtung wurde nun von der Österreichischen Gesellschaft für Schlafmedizin und Schlafforschung (ÖGSM) durch eine unabhängige Kommission überprüft und mit der Bestnote 1A ausgezeichnet.
Vom Frühgeborenen bis ins jugendliche Alter
Und auch das Schlaflabor der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde freut sich über die Rezertifizierung nach dieser höchsten Stufe. „Unser Labor ist wie jenes für die Erwachsenen auf der Inneren Medizin mit Geräten am letzten Stand der Technik ausgestattet“, berichtet der zuständige Oberarzt Dr. Harald Kenzian. Vom Frühgeborenen bis hin zu Patienten im jugendlichen Alter werden von ihm und seinem Team betreut. Die Häufigste Erkrankung bei Kindern und Jugendlichen ist das obstruktive Schlafapnoesyndrom, also Atemaussetzer im Schlaf. Aber auch das Schnarchen bei Kindern ist ein großes Thema. „Jedes fünfte Kind schnarcht“, erklärt Kenzian. Bei 20 Prozent der Kinder liegt dem eine Erkrankung zugrunde, daher sollte man das Schnarchen immer abklären lassen.
Hohe Qualitätsnachweise
Die Schlaflabore konnten die unabhängigen Begutachter der ÖGSM überzeugen: Die Labore sind „in sich geschlossene Einheiten und personell gut bestückt“, heißt es in der abschließenden Beurteilung. Zudem lobte die Kommission die hohen Qualitätsnachweise der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Die nächste Reevaluierung soll in fünf Jahren stattfinden.