Der Lehre ein Gesicht geben

Hermagor -

Der Verein ZHIG hat es sich gemeinsam mit dem Gailtal Journal zur Aufgabe gemacht, Einblick in regionale Lehrbetriebe zu geben. Diesmal schauen wir hinter die Kulissen von Fliesen & Öfen Gruber in Hermagor und haben den ehemaligen Lehrling Luca Hackhofer gefragt, wie sein Arbeitsalltag heute aussieht.

Luca Hackhofer ist Ofen- bauer und Verlegetechniker bei Fliesen & Öfen Gruber

Der 21-Jährige stammt aus dem Lesachtal, lebt in Kötschach, hat 2019 seine Lehre bei Michael Gruber abgeschlossen und könnte sich heute keinen besseren Arbeitsplatz vorstellen.

Gailtal Journal: Warum fiel Ihre Entscheidung gerade auf diese Lehre?

Luca Hackhofer: Mein Vater ist Maurer und ich wollte eigentlich von klein an in seine Fußstapfen treten, habe auch von Beginn an Ferialpraktika bei seinem Arbeitgeber gemacht. Der Bandscheibenvorfall meines Vaters ließ mich aber umdenken und auf seine Anregung hin habe ich bei Fliesen & Öfen Gruber reingeschnuppert und aus der anfänglich geplanten Fliesenlegerlehre ist dann sogar die 4-jährige Doppellehre zum Ofenbauer und Verlegetechniker geworden. Mit der Entscheidung lag ich goldrichtig! Ich bin mit meiner Arbeit hochzufrieden und schätze meinen sicheren Arbeitsplatz als gefragter Handwerker!

Welche Fähigkeiten haben Sie sich in Ihrer Lehrzeit angeeignet?

Das A&O beim Fliesenlegen sind das genaue Ausmessen der Baustelle, das Ausrechnen der Flieseneinteilung, Grundieren und Abdichten des Untergrundes, dass kein Wasser mehr eindringen kann und dann geht’s los mit dem Verlegen und Verfugen. Im Ofenbau kommt es aufs Lesen der Pläne an, danach wird auch ausgemessen und die Materialeinteilung berechnet. Die Fachschule habe ich jedes Jahr für 10 Wochen geblockt in Völkermarkt besucht.

Wie würden Sie Ihren Arbeitsalltag beschreiben?

Mit meinem Firmenwagen starte ich morgens von meinem Wohnort direkt in Richtung Baustelle, die mir Michael Gruber zuteilt. Material habe ich dabei, meistens arbeite ich auf den Baustellen für mich, habe mir im Laufe meiner Lehrjahre alles nötige Wissen erarbeitet und kann jetzt Öfen setzen und Fliesen verlegen. Natürlich sind auch Handwerker anderer Firmen (Zimmerer, Mauer etc.) vorort, von denen ich auch schon viel gelernt habe. Um 7 Uhr morgens startet mein Arbeitstag, mit einer Stunde Mittagspause bin ich bis 17 Uhr auf der Baustelle.

Wie sehen Sie Ihre Zukunft?

Ich bleibe in der Region, meinen Hobbies Radfahren, Skateboarden und Bergsteigen kann ich hier perfekt nachgehen. Die Arbeit ist auch optimal, ich komme viel herum, die Baustellen sind in ganz Kärnten, bis Klagenfurt und St. Veit, sogar in der Schweiz habe ich schon einen Pool verfliest und in einem Haus in Porec/Kroatien haben wir Fliesen gelegt und einen Ofen gesetzt.

Hafnermeister und Fliesenlegermeister Michael Gruber weiß um den goldenen Boden seines Handwerks: „Gerade in Krisenzeiten wie jetzt sind die Handwerksbetriebe stark gefragt und gut gebucht. Schade nur, dass sich zuwenig junge Leute für eine Lehre entscheiden! Vor allem, weil das Handwerk sichere Arbeitsplätze bietet, die Lehrabsolventen meist vom Ausbildungsbetrieb übernommen werden und auch der Weg in die Selbständigkeit mit einer Lehre geebnet ist. Neben Fliesenlegen lehre ich als Hafnermeister das selten gewordene Gewerbe des Ofensetzers und freue mich über jeden jungen Menschen, der Hausverstand, Motivation und Interesse für diesen selten gewordenen Beruf mitbringt!

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