Gailtal / Wien -
Der 40jährige gebürtige Straniger Bernd Eder leitet den Finanzbereich der Kapsch CarrierCom Gruppe, die ein Teilkonzern innerhalb der Kapsch Gruppe ist. Seine Lebensgefährtin Veronika Wassertheurer ist ebenfalls eine Gailtalerin und arbeitet als Sonderkindergartenpädagogin. Rund einmal pro Monat pendelt die Familie mit den Kindern (zwei und acht Jahre) zwischen Wien und Kärnten.
Gailtal Journal: Herr Eder, Sie sind Vizepräsident einer Tochterfirma von Kapsch?
Bernd Eder: Begonnen habe ich im Controlling der Kapsch Gruppe im Jahre 2002, der anschließende Weg war die Leitung Controlling und die Vorstandsassistenz in der Kapsch BusinessCom Gruppe. Dann hatte ich die Integrationsprojektleitung inne und bin jetzt in meiner aktuellen Funktion.
Was können wir uns unter Ihrer Tätigkeit vorstellen?
Es ist eine klassische Tätigkeit im Finanzbereich eines Unternehmens, die vom Zahlungsverkehr bis hin zur strategischen Planung alle Finanzfunktionen innerhalb unserer Unternehmensgruppe umfasst. Unseren Töchtern sage ich immer: „Ich passe darauf auf, dass Herr Kapsch immer alle seine Rechnungen bezahlen kann und weiß, wie viel Geld er hat – so wie das Mama zu Hause macht“. Daneben kümmere ich mich auch um die IT, das Qualitätswesen sowie um diverse Projekte der Gruppe. Es ist eine sehr internationale Tätigkeit, wir sind mit rund 400 Leuten in mehr als zwanzig Ländern weltweit aktiv. Ich kommuniziere hauptsächlich auf Englisch und muss fast immer erreichbar sein. Unser Büro in Taiwan öffnet knapp nach Mitternacht und die Kollegen in Amerika sind ebenfalls bis Mitternacht unserer Zeit aktiv.
Ihre Verantwortung für das Unternehmen muss sehr groß sein?
Ich bin Teil eines erfahrenen und guten Management Teams, welches auch einen der Eigentümer der Kapsch-Gruppe umfasst. Wir stellen uns den jeweiligen Herausforderungen immer als Team – jeder trägt mit seinen Stärken bei. Ich habe auch viele gute Leute in meinen Teams und brauche mich hier im Prinzip lediglich darum zu kümmern, dass alle gut arbeiten können.
Sie sind mit Kärnten immer noch verbunden durch die Fachhochschule Kärnten?
Stimmt, die Möglichkeit an der FH mit Studenten zu arbeiten ist eine wertvolle Bereicherung für mich und möchte ich unbedingt beibehalten. Das ist ein weiterer Grund regelmäßig nach Kärnten zu fahren, ein angenehmer „Nebeneffekt“, welchen ich gerne mitnehme.
Welche „Tipps“ haben Sie an Studierende mit Schwerpunkt Wirtschaft?
Ich empfehle jedem Studenten sich als „ICH-AG“ zu verstehen, die ihre Leistungen einem Unternehmen anbietet bzw. irgendwann anbieten möchte. Das legt viele Dinge nahe – es ist erforderlich, sich um seine Ausbildung zu kümmern und es braucht eine Aus-
einandersetzung mit seiner Umgebung und mit dem Unternehmen. Es zeigt, dass Leistung und Ver-
antwortung von der jeweiligen Person ausgeht oder ausgehen sollte. Mit
diesem Verständnis und einer laufenden, offenen Auseinandersetzung mit der Umwelt stehen alle Türen offen.
Abschließend noch ein paar Worte zu Ihrer Familie?
Ich bin meinen Eltern sehr dankbar, dass sie mir in frühen Jahren den Weg in die weite Welt ermöglicht haben, und meiner Lebenspartnerin Veronika, die mir tagtäglich den Rücken freihält und sich so ausgezeichnet um unsere Familie kümmert. Dass wir beide aus Kärnten kommen, stellt uns manchmal auch vor Herausforderungen, da alle Großeltern und die weitere Familie nicht greifbar sind. Dass sie rasch einmal „einspringen“, wenn es knapp wird, geht leider nicht, da wir eben in Wien wohnen. Umgekehrt haben wir alle das Glück, dass wir doch recht frei zwischen zwei so unterschiedlichen Welten hin und her wechseln können.
Möchten Sie bzw. Ihre Familie wieder einmal zurück?
Zwischen Wien und Kärnten pendeln geht ganz gut und ist eine Bereicherung für uns. Wenn sich die Möglichkeit ergibt, würde ich mir das sicherlich gerne und offen ansehen. Und natürlich schauen, wie es zu dem passt, was ich derzeit mache. Aber ich versuche mich schon heute aktiv in der Region einzubringen und meine Augen und Ohren sind immer offen.
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